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Unter unserem Himmel | 03.03.2024 Wenn es schneit im Gunzesrieder Tal

Das Gunzesrieder Tal ist ein kleines Hochtal oberhalb von Sonthofen im Allgäu. Seit 1892 wird die gesamte Milch des Tals in der eigenen Sennerei verarbeitet. Wir haben Gunzesrieder getroffen, die ihrer Wintertätigkeit nachgehen.

Stand: 03.03.2024 | Archiv

Ein Film von Linda Hofmeier

Wenn es Winter wird im Gunzesrieder Tal, ist als Erster der Schneepflugfahrer Tobias Waibel unterwegs. Um drei Uhr in der Früh beginnt er seinen Dienst. Zusammen mit seiner Frau Edeltraud betreibt er eine kleine Landwirtschaft mit acht Milchkühen. Von den ehemals 40 Bauern sind heute noch 12 übrig.

Waibel Hof im Gunzesrieder Tal

Bereits im Jahre 1892 schlossen sich die Landwirte zu einer Sennereigenossenschaft zusammen, um die erzeugte Milch selbst zu Käse und Butter zu verarbeiten. Seit dieser Zeit wird die gesamte Milch des Gunzesrieder Tals in der eigenen Sennerei verarbeitet. Sie ist die älteste durchgehend bewirtschaftete Sennerei Bayerns.

Das Gunzesrieder Tal in den Allgäuer Alpen zieht sich vom Illertal aus nach Westen bis zur Grenze Vorarlbergs und liegt im Herzen des Naturparks Nagelfluh. Es ist ein Hochtal von etwa zehn Kilometer Länge oberhalb von Sonthofen. Der Wildbach Gunzesrieder Ach zieht sich durch die hügelige Landschaft.

Zahlreiche alte Höfe im Gunzesrieder Tal sind aus Schindeln gebaut. Einige Höfe, die einst im Ortskern von Gunzesried standen, wurden Anfang des 19. Jahrhunderts aus Brandschutzgründen abgebaut und an einer anderen Stelle im Tal wieder aufgebaut. So entstand beim Umzug von 48 Häusern ein gänzlich neues Dorf- bzw. Talbild.

Felicitas Gehring stellt aus Keramik Alltagsgegenstände wie Lampen oder Geschirr her

Auch der Hof von Familie Gehring kam damals aus dem Dorf an einen Hang. Felicitas Gehring lebt mit ihrem Mann auf der einen Seite des Hofs, ihre Eltern auf der anderen. Felicitas stellt aus Keramik Alltagsgegenstände wie Lampen oder Geschirr her und lässt sich von ihrer Umgebung inspirieren. „Wir Gunzesrieder sind Mächler und gerne daheim“, sagt sie.

Im Ortskern von Gunzesried hat Barbara Riedler einen kleinen Laden, den sie von ihrem Bruder übernommen hat. Die Dorfbewohner sind froh, dass sie bei Barbara ab sechs Uhr morgens frisches Brot und Wurst, Obst sowie die nötigsten Lebensmittel und Haushaltsdinge kaufen können. Im Gunzesrieder Tal kennt man sich untereinander. Barbara hat immer ein offenes Ohr für ihre Kundschaft.


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