Unter unserem Himmel Werkstätten am Samerberg
Fast ein bisschen versteckt und scheinbar unberührt liegen die Samerberger Filzen im Talgrund. Zwischen Heuberg und der Hochries, vom südlichen Chiemgau abgeschieden, das Hochtal des Samerberg. Hier gibt es noch einige der Werkstätten, die hier früher zahlreich vorhanden waren.
Ein Film von Sylvia von Miller
Am Samerberg im südlichen Chiemgau gab es vor 60 Jahren zwölf Schuster, die alle auch Haferlschuhe machten. Heute gibt es hier nur noch einen Schuster. Bei der Familie Auer werden nach wie vor Haferlschuhe genäht und auch andere Modelle, wie der „Miesbacher Bua“, nachgebaut und auf Maß angefertigt. Außerdem richten sie Schuhe und alte Lederhosen, passen neue an oder nähen Hosenträger dazu.
In Grainbach, in der Werkstatt seines Hofs, baut Andreas Linder Holzrechen und Sensen, wie er es von seinem Vater gelernt hat. Seine Holzrechen benutzt auch die Familie Rüth in ihrem Obst- und Gemüsegarten. Sie bauen alte Sorten an, wie es in den Bauerngärten früher üblich war. Auch Florian Lerche vom Gasthaus Alpenrose in Grainbach wird von ihnen mit Gemüse versorgt.
Das Gasthaus Alpenrose gibt es schon seit 400 Jahren. Seit 1868 ist es im Besitz von Florian Lerches Familie, die es heute in der fünften Generation bewirtschaftet. Der Küchenchef bekommt seine Lebensmittel vor allem von kleinbäuerlichen Betrieben aus der Umgebung und vom Jäger in Grainbach. Der Wert von Lebensmitteln und ihre Herkunft sind ihm wichtig. Er greift auch das Wissen und handwerkliche Können seiner Großmutter wieder auf, Obst und Gemüse einzuwecken und Schinken und Speck in der alten Selche zu räuchern.