Film von Georg Lohmeier Wer Knecht ist, soll Knecht bleiben
Der Film beschreibt das Leben des Rossknechts Georg Weiß, der als lediges Kind in einem Bauerndorf in der Nähe von Dorfen aufgewachsen ist. Georg Lohmeier hat das Drehbuch in Erinnerung an einen Bauernknecht geschrieben, der auf seinem elterlichen Hof Dienst tat.
Girgl kehrt nach dem Militärdienst in sein Heimatdorf zurück. Dort steht er zunächst beim Pfarrer ein. Aber schon nach ein paar Tagen trifft er die junge und reiche Bäuerin Res. Sie ist erst seit kurzem Witwe und bietet ihm die Stelle eines Oberknechts an. Alles scheint gut zu gehen, für einen Moment schaut es sogar aus, als ob er Bauer werden könnte, denn die Res wäre ihm nicht abgeneigt. Aber die reichen Bauernsöhne, allen voran der Sepp versuchen das zu verhindern. Es gelingt ihnen, den ahnungslosen Girgl in einen Krawall, den sie im nahen Dorfen wegen einer Bierpreiserhöhung anzettlen, zu verwickeln. Dieser „Dorfener Bierkrieg“ hat ein paar Jahre vor dem ersten Weltkrieg tatsächlich stattgefunden.
Zu Gerichtsverhandlung in München erscheint der Girgl viel zu spät und völlig betrunken. Durch den Meineid des Sepp wird er als Rädelsführer wegen Landfriedensbruch und Brandstiftung verurteilt. Im Gefängnis von Laufen lernt er durch den Anstaltsgeistlichen das Trostbüchlein „Wer Knecht ist soll Knecht bleiben“ kennen.
Info
Fernsehfilm von Georg Lohmeier
Regie: Kurt Wilhelm
Erstausstrahlung: 1991
Sendelänge: 120 Minuten
Aus dem Gefängnis wird der Girgl zwar vorzeitig entlassen, weil der erste Weltkrieg ausbricht und Soldaten gebraucht werden. Aber als er in seinen Heimatort zurückkehrt, erfährt er, dass der Sepp, durch dessen Meineid er verurteilt wurde, in der Zwischenzeit die Res geheiratet hat. Er ist verbittert und wird immer mehr zum Außenseiter und Sonderling. Die Lektüre des Trostbüchleins hat einen tiefen Eindruck in ihm hinterlassen: einerseits akzeptiert er dadurch sein Schicksal als Knecht leichter, andererseits entschuldigt er damit auch seine Schwächen, die Trinkerei, den Jähzorn und das Fluchen.
Der Sepp und die Res versuchen dem Girgl zu helfen und eine Heirat mit der Tochter eines Kleinbauern zu vermitteln. Aber Girgl begreift das nicht als Chance, sein Leben zu verbessern. Er versteht nur, dass die beiden damit ihr Gewissen erleichtern wollen. Auch die Wirtin des Dorfgasthofes, bei der er jetzt die Pferde versorgt, redet ihm gut zu - vergebens. Mit seinem Hass auf die Menschen wird aber seiner Umgebung immer mehr zur Last. Nur bei seinen Rössern fühlt er sich wohl, mit ihnen redet er freundlich. In einer Kammer im Pferdestall steht sein Bett. Auch als er schwer krank wird, weigert er sich, diesen Platz zu verlassen. Er merkt, dass es aufs Ende zugeht und als ihm noch einmal, zum letzten Mal, der Sepp und die Res besuchen, verzeiht er ihnen. An seinem Trostbüchlein hält er aber bis zuletzt fest: „Wer Knecht ist, soll Knecht bleiben“.
Darsteller | |||
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Girgl Weiß | Werner Asam | ||
Res | Mona Freiberg | ||
Sepp | Hans Schuler | ||
Cilly, Wirtin | Gundi Ellert | ||
Ökonomierat Bachmayr | Toni Berger | ||
Frau Backmayr | Heide Ackermann | ||
Landgerichtsrat | Rolf Castell | ||
u. v. m. | |||