Zum 65. Geburtstag von Josef Bierbichler Wildfeuer
Alles beginnt mit einer Ohrfeige ... Emerenz Meier verlässt den Hof der Eltern, Schiefweg, das Dorf, in dem sie aufgewachsen ist, den Bayerischen Wald, ihre Heimat.
Film von Jo Baier
Emerenz Meier kommt 1874 in einem Dorf im Bayerischen Wald zur Welt. Ihre Eltern sind einfache Bauern und Wirtsleute. Doch schon als Kind träumt die sensible Emerenz davon, Dichterin zu werden. Zuhause wird sie als narrische Verslmacherin verspottet. Deshalb beschließt sie wegzugehen.
Emerenz (Anica Dobra, Mitte) muss sich ihr Auskommen bei einem Großbauern verdienen, der sie schlägt.
Ein Großbauer gibt ihr Arbeit, einer, der seine Knechte und Mägde schlägt und schikaniert. So auch die Emerenz. Der taubstumme Gottfried verliebt sich in Emerenz. Als sie geschlagen wird, eilt er ihr zu Hilfe und verletzt dabei den Bauern lebensgefährlich.
Emerenz verlässt den Hof und findet in Passau eine Beschäftigung als Kellnerin beim Brauereibesitzer Helmberger. Der erkennt ihre Talente und fördert sie wo er nur kann. Er sorgt dafür, dass ihre Gedichte veröffentlicht werden. Es wird sogar ein Theaterstück von ihr aufgeführt. Emerenz feiert mit ihrem Mäzen, sie ist glücklich.
Flucht über die Donau: Emerenz (Anica Dobra), Gottfried (Karl Tessler, 2. von rechts) und Pankratz (Johannes Thanheiser, rechts).
Doch am nächsten Morgen liegt Gottfried erfroren vor ihrer Tür. Sie fühlt sich für seinen Tod verantwortlich und ist so verzweifelt, dass sie Passau verlässt. Sie kehrt ein letztes Mal heim und findet Elend und Verzweiflung vor. Endgültig beschließt sie wegzugehen. Für immer.
Personen: | |
---|---|
Emerenz | Anica Dobra |
Gottfried | Karl Tessler |
Helmberger | Josef Bierbichler |
Pankraz | Johannes Thanheiser |
Meier | Branko Samarovski |
Meierin | Eva Hörbiger |
Franzl | Gerald Forstmaier |
Einarmiger Bauer | Fred Stillkrauth |
Kapitän | George Meyer-Goll |
Triftmeister | Sepp Schauer |
und anderen |
Der Film erhielt folgende Preise und Auszeichnungen:
Bayerischer Filmpreis:
Beste Kamera (Gernot Roll)
Bundesfilmpreis:
Kamera (Gernot Roll) und Musik (Enjott Schneider)
Filmfestival Valenciennes:
Prix du Public
Internationale Filmfestspiele Kairo:
Preis für besten Erstlingsfilm
Jurybegründung Bayerischer Filmpreis:
"Jo Baier ist mit kraftvollen Bildern und sensibel geführten Schauspielern eine atmosphärisch dichte Schilderung vom Leben auf dem Land im letzten Jahrhundert gelungen. Ein Heimatfilm ohne Romantik und Idyllen, der die Enge und Zwänge des Landlebens Ende des 19. Jahrhunderts darstellt".
Erstsendung: 29. März 1993