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Augengesundheit Augenoperationen: Wem sie helfen können

Wissen Sie, was "refraktive Chirurgie" ist? Der Begriff bezeichnet alle Augenoperationen, die die Brechkraft des Auges verändern. So können Fehlsichtigkeiten wie Weit- oder Kurzsichtigkeit verbessert oder sogar ganz behoben werden. Augenärztin Dr. Alexandra Király-Bösl erklärt die einzelnen Verfahren, welche Risiken sie bergen und welche Patienten davon profitieren.

Stand: 25.04.2022

Augengesundheit: Augenoperationen: Wem sie helfen können

Ein chirurgischer Eingriff in die Linse oder die Hornhaut des Auges kann Fehlsichtigkeiten behandeln und eine Alternative zu Brille und Kontaktlinsen sein. Für folgende Fälle kommt eine Augenoperation in Frage:

  • Kurzsichtigkeit (Myopie): Bilder in der Ferne erscheinen unscharf, nahe Gegenstände dagegen nicht.
  • Weitsichtigkeit (Hyperopie): Hier erscheinen Bilder in der Nähe unscharf, Gegenstände in der Ferne hingegen nicht.
  • Altersweitsichtigkeit (Presbyopie): Die Verformbarkeit der Augenlinse nimmt im Alter ab. Deshalb brauchen die meisten Menschen ab 45 Jahren eine Lesebrille.
  • Stabsichtigkeit (Hornhautverkrümmung, Astigmatismus): Die Hornhaut ist unregelmäßig gekrümmt. Dadurch erscheint das Gesehene verzerrt.

Ein refraktiver Eingriff ist allerdings nicht für jeden Patienten geeignet. Fehlsichtige unter 18 Jahren beispielsweise oder Menschen mit sehr dünner Hornhaut, bestehenden Hornhautschäden, fortschreitenden Hornhauterkrankungen, Makuladegeneration oder Grünem Star (Glaukom) können nicht behandelt werden.

Wichtig:

Ob eine Augenoperation für Sie infrage kommt, hängt von Ihrer individuellen Fehlsichtigkeit ab. Ihr Augenarzt kann bei der Aufklärung helfen.

Was passiert bei der refraktiven Chirurgie?

Die verschiedenen Operationen am Auge werden mit einem Skalpell oder Laser durchgeführt. Der Patient erhält in der Regel eine örtliche Betäubung durch spezielle Augentropfen. Die gängigen Verfahren sind Linsenoperationen und Laserverfahren. Folgende Möglichkeiten gibt es:

  • Refraktiver Linsenaustausch: Der Eingriff wird hauptsächlich in Fällen von Kurz- oder Weitsichtigkeit durchgeführt und die eigene durch eine künstliche Linse ersetzt.
  • Phake Intraokularlinse: Diese Form der Augenoperation erfolgt ebenfalls bei Kurz- oder Weitsichtigkeit. Hier wird eine zweite Linse ins Auge eingesetzt, quasi eine Kontaktlinse implantiert.
  • Hornhautvernetzung (Crosslinking): Das Verfahren wird bei krankhafter Vorwölbung der Hornhaut (Keratokonus) angewendet. Die Augenärztin oder der Augenarzt entfernt die dünne Außenschicht der Hornhaut, betropft sie mit Riboflavin (Vitamin B2) und bestrahlt sie mit UV A-Licht. So soll die Hornhaut versteift und Hornhauterkrankungen gestoppt werden.
  • Laser-Verfahren: Auch mit verschiedenen Laser-Verfahren lässt sich die Brechkraft der Linse verändern. Bekannte Techniken sind zum Beispiel LASIK (Laser-in-situ-Keratomileusis), LASEK (Laser-epitheliale Keratomileusis) oder PRK (Photorefraktive Keratektomie). Mit Hilfe eines Lasers wird gezielt Gewebe an der Augenhornhaut abgetragen. Damit kann Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung dauerhaft ausgeglichen oder zumindest deutlich verbessert werden. Außerdem der Patient ist im besten Fall nicht länger auf eine Brille oder Kontaktlinsen angewiesen.

Was sind die Risiken bei der refraktiven Chirurgie?

Die Wahrscheinlichkeit von Komplikationen ist gering und beträgt weniger als 0,5 Prozent. Dennoch kann eine Augenoperation grundsätzlich Beschwerden wie Augenschmerzen, trockene oder tränende Augen sowie Blendempfindlichkeit nach sich ziehen. In seltenen Fällen kann es zu ernsteren Beschwerden kommen, zum Beispiel Netzhautablösung, Trübung der Linse, Störung der Tränenfilmsekretion, Hornhautvorwölbung, Wasseransammlung in der Retina, Narbenbildung oder Infektionen im Auge.

Außerdem besteht das Risiko, dass bei fünf bis zehn Prozent der behandelten Patienten die Fehlsichtigkeit nach dem Eingriff nicht oder nur ungenügend therapiert ist und ein erneuter Eingriff notwendig wird.

Nach der Augen-OP: Ein Leben ohne Brille?

In jungen Jahren ist das in manchen Fällen möglich. Aber bei der Behandlung von Alterssichtigkeit muss diese Möglichkeit mit Einschränkung gesehen werden. Alle Verfahren, ob mit Laser oder durch eine Linsenoperation, sind Kompromisslösungen, kein Verfahren kann die jugendliche Augenlinse ersetzen.

"Gute Sicht" wünschen Dr. Alexandra Király-Bösl und "Wir in Bayern"!


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