Augen-Heilkunde Wie gefährlich ist UV-Licht für die Augen?
Verträumt in die Sonne blinzeln, das gehört einfach zum Sommer. Doch Vorsicht, ebenso wie unsere Haut müssen auch unsere Augen vor UV-Licht geschützt werden. Augenärztin Dr. Alexandra Király-Bösl erklärt alles Wissenswerte rund um dieses Thema.
Sonnenlicht kann nicht nur für unsere Haut gefährlich werden. Während wir in dieser Hinsicht mittlerweile sensibilisiert sind und uns fleißig eincremen, werden unsere Augen sträflich vernachlässigt. Nicht nur der Winter mit seinem Schnee, auch der Sommer, vor allem, wenn Wasser und Sand das Sonnenlicht reflektieren und die UV-Strahlung somit noch erhöhen, kann unseren Augen schaden.
So schädigt UV-Licht die Augen
Hornhaut und Netzhaut können im schlimmsten Fall dauerhaften Schaden nehmen, wenn sie zu lange ungeschützt dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Die Schutzschicht unserer Augen, die Hornhaut, kann tatsächlich einen Sonnenbrand bekommen. Die Beschwerden treten oft erst einige Stunden nach dem ungeschützten Sonnenbad auf:
- Mittlere bis starke Schmerzen
- Rötungen
- Tränenfluss
- Juckreiz
- Fremdkörpergefühl im Auge
- Lichtempfindlichkeit
- Verschwommenes Sehen
Behandlung
Sollten Sie eines oder mehrere dieser Symptome verspüren, begeben Sie sich unbedingt in augenärztliche Behandlung! Bettruhe und Salbenverband auf Vitamin A-Basis verschaffen Linderung. Nach 1 bis 2 Tagen sollten Sie sich von Ihrem Sonnenbrand erholt haben.
Sollten Sie sich die Augenlider verbrannt haben, zunächst mit Wasser kühlen. Anschließend mit Aloe-Vera-Spray oder -Salbe behandeln, anderenfalls mit einer After-Sun-Lotion. Der Aufenthalt in einem dunklen Raum lindert den Schmerz und schont die Augen. Am besten die Augen schließen und ausruhen.
Folgen eines Sonnenbrands
Waren die Augen zu lange dem UV-Licht ausgesetzt, kann es zu einer Linsentrübung (Grauer Star) kommen, da die Eiweiße in der Linse durch die Sonnenstrahlen verändert werden können. Dadurch nimmt die Sehschärfe ab. Dann hilft nur noch ein operativer Eingriff (Linsenimplantation).
Außerdem kann es zu einer Degeneration der Netzhaut kommen, die bis zur Erblindung führen kann.
Einteilung in Typen?
Ähnlich wie unsere Haut, die in verschiedene Typen aufgeteilt werden kann und die unterschiedliche Lichtschutzfaktoren benötigen, lassen sich auch unsere Augen kategorisieren. Es gilt dieselbe Faustregel: Je heller (die Augen), desto empfindlicher. Der Grund ist, dass bei hellen Augen die Iris weniger Pigmente aufweist, die als Schutz vor UV-Licht fungieren.
Der optimale Schutz
Keine große Überraschung: Der beste Schutz für unsere Augen ist immer noch die Sonnenbrille. Achten Sie beim Kauf unbedingt auf Qualität! Des Weiteren sollten Sie niemals direkt in die Sonne blicken, auch nicht mit geschlossenen Augen (UV-Licht durchdringt auch die Augenlider) und auch nicht mit Sonnenbrille.
Worauf achten beim Sonnenbrillenkauf?
Sonnenbrille ist nicht gleich Sonnenbrille. Gerade preisgünstige Modelle sind oft nur getönt und bieten keinen wirklichen Schutz.
Auf folgende Kriterien sollten Sie achten:
- CE-Zertifikat: In der Europäischen Union gilt das CE-Zeichen als das Gütesiegel für "gute" Sonnenbrillen. Es garantiert den gewünschten Schutz.
- Qualitativ hochwertige Sonnenbrillen haben außerdem den Vermerk "UV 400", der besagt, dass die Gläser UV-Strahlen bis zu 400 Nanometer absorbieren können.
- Darüber hinaus werden Brillen in 4 Kategorien eingeteilt:
- Kat. 1: Für bewölktes Wetter, absorbiert bis zu 57 Prozent der Strahlung
- Kat. 2 und 3: Für schönes Wetter, absorbieren bis zu 82 Prozent bzw. 92 Prozent der Strahlung
- Kat. 4: Stärkster Schutz mit bis zu 97 Prozent Absorption. Aber Achtung: Nicht für den Straßenverkehr zugelassen!
Gibt es Alternativen zur Sonnenbrille?
Leider noch nicht wirklich. Zwar werden mittlerweile auch selbsttönende Kontaktlinsen angeboten, die einen UV-Filter integriert haben, diese schützen aber nur die Iris, nicht den gesamten Augapfel.