Augengesundheit Tipps gegen Bindehautentzündung
Die Augen brennen, tränen und sind rot? Dann haben Sie wahrscheinlich eine Bindehautentzündung. Sie ist mit Abstand die häufigste Augenerkrankung. Irgendwann erwischt es fast jedes Auge. Wie Sie diese richtig behandeln können, erklärt Augenärztin Dr. Alexandra Király-Bösl.
Die Bindehaut ist eine Schleimhautschicht im Auge. Ihre Funktion besteht darin, den Tränenfilm zu verteilen und Krankheitserreger abzuwehren. Gelangen Erreger ins Auge, wird die Schleimhaut vermehrt durchblutet, um diese Erreger abzuwehren. Daher kommt es bei einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) zu einer Rötung der normalerweise durchsichtigen Bindehaut.
Weitere Symptome einer Bindehautentzündung
- vermehrte Sekretabsonderung (je nach Auslöser eitrig oder wässrig)
- Sehstörungen bedingt durch Sekretabsonderungen
- Druckgefühl, Brennen und/oder Jucken
- Fremdkörpergefühl
- geschwollene, verklebte Augenlider
- Licht- und/oder Blendempfindlichkeit
Mögliche Ursachen einer Bindehautentzündung
- Viren: Am häufigsten wird eine Bindehautentzündung durch hochinfektiöse Adenoviren ausgelöst. Die Übertragung erfolgt über verunreinigte Gegenstände wie Türklinken, Handtücher oder Telefone. Sind Viren der Auslöser, ist das Sekret wässrig. Zudem sind meist die Lymphknoten vor dem Ohr geschwollen.
- Bakterien: Bei einer durch Bakterien (unter anderem Pneumokokken oder Chlamydien) ausgelösten Bindehautentzündung, sondert das Auge eitriges Sekret ab. Auch bakterielle Bindehautentzündungen sind ansteckend und werden durch kontaminierte Gegenstände oder beispielsweise durch Händeschütteln übertragen.
- Umweltreize: beispielsweise Chlor, Rauch, Staub oder Zugluft
- Allergien: beispielsweise Pollen
- trockene Augen
- Pilze und Parasiten (sehr selten)
Wann Sie zum Arzt sollten
In der Regel ist eine Bindehautentzündung harmlos und heilt auch ohne Behandlung innerhalb kurzer Zeit wieder ab. Dennoch sollten Sie unbedingt einen Arzt aufsuchen, denn hinter einer vermeintlich harmlosen Bindehautentzündung kann auch eine schwerwiegende Augenkrankheit stecken, die zeitnah behandelt werden muss, um nicht dauerhafte Schäden an den Augen zu verursachen.
Dazu zählen beispielsweise:
- Infektion mit Herpes-Viren
- Hornhautverletzungen
- Entzündungen in tiefer liegenden Schichten des Auges, beispielsweise Regenbogen-, Leder- oder Hornhaut oder der Augenmuskeln
- Auch die plötzliche Steigerung des Augendrucks bei einem akuten Glaukom-Anfall (grüner Star) kann ähnliche Symptome wie eine Bindehautentzündung auslösen.
Therapiemöglichkeiten bei einer Bindehautentzündung
Nur bei bakteriellen Entzündungen wirken antibiotische Augentropfen, nicht jedoch bei viralen. Bei viralen Bindehautentzündungen hilft leider nichts, hier hilft nur Geduld. Leider sind diese auch hochansteckend. Wichtig ist aber, Herpesviren ausschließen zu lassen, da sie eine schwere Hornhautentzündung verursachen können.
Achtung:
Machen Sie bei einer Bindehautentzündung keine Kamillenumschläge auf die Augen, da diese oft allergisierend wirken!
Vorbeugung einer Bindehautentzündung
- Achten Sie auf besondere Hygiene, wenn jemand in Ihrem Umfeld an einer viralen oder bakteriellen Bindehautentzündung erkrankt ist. Waschen Sie sich häufiger die Hände und benutzen Sie nicht das gleiche Handtuch.
- Fassen Sie sich nicht mit ungewaschenen Händen in oder an die Augen.
- Verwenden Sie nicht zu häufig sogenannte Weißmacher, die bewirken, dass sich die Blutgefäße in den Augen zusammenziehen und die Augen dadurch weißer erscheinen. Diese Augentropfen trocknen die Augen aus, was eine Bindehautentzündung begünstigen kann.
- Vermeiden Sie Zugluft.
Bleiben Sie gesund! wünschen Dr. Alexandra Király-Bösl und "Wir in Bayern"!