Kräuter Heilen mit Pfefferminze
Pfefferminze frischt nicht nur Zahnpasta und Kaugummis auf – sie kann noch viel mehr und ist ein wahres Multitalent für die Gesundheit. Zum Beispiel wirkt sie verdauungsfördernd, antibakteriell, aber auch beruhigend. Zudem hat sie durch ihren hohen Anteil an Menthol eine kühlende Wirkung. Kräuterexpertin Monika Engelmann zeigt ihre "Top Fünf" der Pfefferminz-Rezepte. Die können Sie zuhause ganz einfach nachmachen.
Minze wird bereits seit dem Altertum als aromatisches Würzkraut und in der Heilkunde verwendet. Alle Minzarten bestechen durch ihren markanten Duft und kreuzen sich leicht untereinander. Wobei die Pfefferminze ein Nachkomme der Bachminze (Mentha aquata) und der Ährenminze (Mentha spicata) ist. Da sie noch intensiver duftet und schmeckt als ihre Elternpflanzen, gewann sie schnell Liebhaber und ist mittlerweile rund um den Globus zu finden. Allerdings sind die Blüten der Pfefferminze unfruchtbar und so verbreitet sie sich ausschließlich mittels Wurzelausläufer. Zur Vermehrung einfach die Pflanze teilen oder einen Steckling ziehen.
Die Pfefferminze besitzt verschiedenste Inhaltsstoffe: zum Beispiel entzündungswidrige Gerbstoffe, Rosmarinsäure, Flavonoide und verdauungsfördernden Bitterstoffe. Sofort wahrnehmbar sind jedoch die ätherischen Öle mit einem ausgesprochen hohen Mentholanteil. So wirkt die Pfefferminze anregend auf die Sekretion von Speichel, Magensaft und Galle. Sie ist appetit- und verdauungsfördernd, aber auch antibakteriell, leicht schmerzstillend und beruhigend. Zudem hat sie kühlende Wirkung. Diese Eigenschaft ist auf das Menthol zurückzuführen, das die Kälterezeptoren der Haut stimuliert.
"Wenn aber einer die Kräfte und Arten und Namen der Minze samt und sonders zu nennen vermöchte, so müsste er gleich auch wissen, wie viele Fische im roten Meere wohl schwimmen."
Walahfried Strabo, 829 n. Chr.
Das Anwendungsgebiet der Pfefferminze ist groß. Sie wird bei krampfartigen Magen-Darmleiden, Übelkeit und Erbrechen, Blähungen und Magenschleimhautentzündungen, Unruhe, nervösen Beschwerden, Muskelverspannungen, Kopf- und Nervenschmerzen empfohlen.
Es können frische oder getrocknete Pfefferminzblätter wie auch ätherisches Pfefferminzöl verwendet werden. Bei der Ernte der Blätter ist es ratsam, einen sonnigen Vormittag kurz vor der Blüte abzuwarten.
Wichtig:
Ätherisches Pfefferminzöl nicht bei Säuglingen und Kleinkindern anwenden!
Rezepte mit Pfefferminze
Entspannendes Kräuterkissen mit Pfefferminze
Wirkung
- entspannend
- erfrischend
Zutaten
- 1 Handvoll getrocknete Pfefferminzblätter
- 1 Handvoll Reiskörner
- kleines Säckchen oder Waschlappen
Herstellung
- Pfefferminze und Reis in die Hülle füllen.
- Öffnung gut zubinden oder -nähen.
Anwendung
Neben das Kopfkissen legen oder als Kopfkissen nutzen (dafür das Kräuterkissen etwas größer machen und mit mehr Pfefferminzblättern und Reis füllen). Die ätherischen Öle entfalten sich durch die Körperwärme oder Drücken des Kissens.
Pfefferminz-Teemischung gegen Unruhe und Nervosität
Wirkung
- beruhigend
- gut für Kinder geeignet
Zutaten
- 30 g Baldrianwurzel (getrocknet)
- 5 g Melissenblätter (getrocknet)
- 5 g Pfefferminzblätter (getrocknet)
- 5 g Orangenblüten (getrocknet)
- 5 g Orangenschalen (getrocknet)
Zubereitung
Alle Zutaten gut vermischen.
Anwendung
1 EL der Teemischung mit ¼ Liter siedend heißem Wasser aufgießen. Zugedeckt 15 Minuten ziehen lassen. Dann durch ein Sieb abgießen.
Bei Bedarf 2- bis 3-mal täglich eine Tasse Tee trinken. Die letzte etwa eine halbe Stunde vor dem Zubettgehen.
Haltbarkeit
Dunkel und trocken gelagert ist die Teemischung ein Jahr haltbar.
Pfefferminzöl gegen Spannungskopfschmerzen
Wirkung
- schmerzlindernd
- entspannend
- erfrischend
- kühlend
Zutaten
- 3 Tropfen ätherisches Pfefferminzöl
- 1 EL Mandelöl
Herstellung
Mandelöl und ätherisches Pfefferminzöl vermischen.
Anwendung
Bei Bedarf auf Stirn und Schläfen auftragen. Dabei darauf achten, dass die Ölmischung nicht in die Augen oder auf Schleimhäute gerät.
Vorsicht:
Ätherisches Öl nicht unverdünnt auf die Haut auftragen.
Nicht für Kinder unter 6 Jahren und Asthmatiker geeignet.
„Aqua Vitae“ zur Appetitanregung und Verdauungsförderung
Wirkung
- krampflösend
- verdauungsfördernd
- appetitanregend
Zutaten
- 10 g frische Pfefferminzblätter
- 250 ml Doppelkorn
- 100 ml Wasser
Herstellung
- Gewaschene und geputzte Pfefferminzblätter in ein weithalsiges Schraubglas geben und mit Doppelkorn übergießen.
- Etwa 14 Tage bei Zimmertemperatur ziehen lassen. Täglich einmal aufschütteln.
- Filtern und mit dem Wasser aufgießen.
Haltbarkeit
In einer Lichtschutzflasche aufbewahrt etwa ein Jahr haltbar.
Anwendung
Bei Bedarf 3-mal täglich 1 EL pur oder in einem Glas Wasser verdünnt einnehmen.
Gut zu wissen:
Zuckerzugabe verringert die verdauungsfördernde Wirkung.
Pfefferminz-Orangen-Ingwer-Limo (zucker- und alkoholfrei)
Wirkung
- erfrischend
- kühlend
- appetitanregend
- versorgt mit Vitaminen und Mineralstoffen
Zutaten
- Saft einer Orange
- Saft einer Limette
- 1 Stück Ingwer (ca. 3 cm)
- 4 Stängel frische Pfefferminze
- Eiswürfel
Zubereitung
- Ingwer und Pfefferminze etwas zerkleinern.
- Zum Orangen- und Limettensaft geben und im Standmixer pürieren, dann filtern.
- Gemeinsam mit den Eiswürfeln abermals in den Standmixer geben.
- Nochmals gut mixen und gleich trinken.
Anwendung
Kühlender Durstlöscher an heißen Tagen.
Viel Erfolg mit diesen Tipps wünschen Ihnen Monika Engelmann und "Wir in Bayern"!