Kräuter Heilende Weihnachtsgewürze
Die typischen Weihnachtsgewürze wie Nelke, Zimt oder Kardamom versetzen uns mit ihren wunderbaren Aromen sofort in weihnachtliche Stimmung. Doch sie haben auch eine positive Wirkung auf unsere Gesundheit. Kräuterexpertin Monika Engelmann macht sich die heilsamen Wirkstoffe der Weihnachtsgewürze zunutze und zeigt ihre besten Rezepte für warme Füße, gute Nerven und eine bessere Verdauung.
Zimt ist der Klassiker unter den Weihnachtsgewürzen und aus der Weihnachtsbäckerei nicht wegzudenken. Er kann aber auch gegen konkrete Beschwerden helfen - so wie einige andere Weihnachtsgewürze.
Zimtöl - hilfreich bei kalten Füßen zu Beginn von Erkältungen
Wirkung
durchblutungsfördernd, wärmend, entspannend
Zutaten
- 50 ml gutes Hautpflegeöl (beispielsweise Mandelöl)
- 20 Tropfen naturreines ätherisches Zimtöl
Zubereitung
Die Zutaten miteinander vermischen.
Anwendung
Bei kalten Füßen das Zimtöl auf die Fußsohlen geben und mit leichtem Druck einmassieren. Anschließend Socken anziehen und die Wärme genießen.
Haltbarkeit
In einer Lichtschutzflasche abgefüllt und kühl gelagert ist Zimtöl etwa ein Jahr lang haltbar.
Vorsicht bei empfindlicher Haut:
Menschen mit empfindlicher Haut sollten vor der ersten Anwendung einen Test mit der Ölmischung machen. Dazu einen kleinen Tropfen des Zimtölgemisches in die Armbeuge geben und abwarten. Entwickeln sich in den nächsten 24 Stunden Rötungen, Juckreiz oder andere Symptome, dann sollten Sie Zimtöl nicht verwenden.
Nervenkekse nach Hildegard von Bingen
"Iss diese oft und alle Bitternis deines Herzens und deiner Gedanken weiten sich, dein Denken wird froh, deine Sinne rein, alle schadhaften Säfte in dir minderer, es gibt guten Saft deinem Blut und macht dich stark."
Hildegard von Bingen
Wirkung
nervenstärkend, entspannend, wärmend, keimtötend, verdauungsfördernd, appetitanregend
Zutaten (für etwa 20 Kekse):
- 15 g Zimtrinde
- 5 g Muskatnuss
- 2 g Gewürznelken
- 250 g Dinkelmehl
- 125 g weiche Butter
- 75 g flüssiger Honig
- 1 Ei
Zubereitung
Die Gewürze fein mahlen oder mörsern. Mit den anderen Zutaten sorgfältig vermischen und rasch zu einem Teig verkneten. Diesen 30 Minuten lang in den Kühlschrank stellen. Danach dick ausrollen und Plätzchen ausstechen. Im vorgeheizten Backofen bei 190-200 Grad Ober-/Unterhitze etwa 20 bis 25 Minuten hell backen.
Anwendung
Für eine entspannte Adventszeit vier bis fünf Kekse pro Tag essen.
Achtung:
Bitte die Nervenkekse nicht überdosieren!
- Zimt ist hilfreich bei verschiedenen Befindlichkeitsstörungen des Verdauungssystems wie Völlegefühl, Blähungen, Durchfall und Appetitlosigkeit. Zudem fördert Zimt die Durchblutung und wärmt so den Körper. Sein warm-würziger Duft regt die Sinnlichkeit an und gilt als Aphrodisiakum. An heilsamen Inhaltsstoffen sind vor allem die ätherischen Öle, Gerb- und Schleimstoffe zu nennen.
- Muskatnuss: Auch hier stehen die ätherischen Öle im Vordergrund. Sie lindern ebenfalls Verdauungsstörungen, helfen bei Entzündungen und Hautleiden, wirken durchblutungsfördernd und werden bei Muskelschmerzen wie Verspannungen angewendet. Achtung: Ab etwa fünf Gramm (1-2 Nüsse) gilt die Muskatnuss als berauschend und kann giftig wirken.
- Das ätherische Öl der Gewürznelke enthält besonders viel Eugenol, das für den speziellen Duft des Gewürzes und die heilende Wirkung verantwortlich ist. Es gilt als krampflösend, verdauungsfördernd und hilfreich gegen Bakterien, Viren und Pilze.
Kardamom-Tinktur
Wirkung
verdauungsfördernd, wohlschmeckend
Zutaten
- 8 Kardamom-Samen
- 200 ml Korn
Zubereitung
Die Samenkörner mörsern und in ein weithalsiges Schraubglas geben. Mit Korn auffüllen.
Etwa drei Wochen bei Zimmertemperatur ziehen lassen, dabei möglichst einmal täglich aufschütteln. Durch ein feinmaschiges Sieb abgießen.
Anwendung
Bei Bedarf 20 Tropfen pur oder in ein Glas Wasser gegeben zur Verdauungsförderung nehmen.
Tipp
Die Tinktur kann auch zum Würzen genutzt werden.
Haltbarkeit
In einer Lichtschutzflasche und kühl gelagert ist die Tinktur etwa ein Jahr lang haltbar.
- Kardamom wird in der Volksheilkunde gerne bei Verdauungsschwierigkeiten und Erkältungskrankheiten verwendet. Auch hier sind vorwiegend die heilkräftigen ätherischen Öle verantwortlich. Sie sind stimmungsaufhellend - wichtig in der dunklen Jahreszeit -, antibakteriell und schmerzlindernd.
Viel Erfolg mit den Rezepten wünschen Monika Engelmann und "Wir in Bayern"!