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Service Wirtshaustipp "Heilig-Geist-Stiftschenke" in Passau

Mehr Tradition als in der "Heilig-Geist Stiftschenke" in Passau geht nicht. Seit über 650 Jahren wird hier Bier und stiftseigener Wein aus der Wachau ausgeschenkt. Aber damit nicht genug, richtig gut gekocht wird in der "Heilig-Geist-Stiftschenke" auch noch.

Stand: 05.12.2014 | Archiv

Wolfgang Schneider - der Wirtshaus-Experte | Bild: BR / Markus Konvalin

Das Besondere der "Heilig-Geist-Stiftschenke"

Die "Heilig-Geist-Stiftschenke" in Passau

"Hier kann man quasi für einen guten Zweck Essen und Trinken. Denn die Pacht des Wirts geht an die Heiliggeist-Stiftung, die damit ihr Seniorenheim unterstützt. Vor allen Dingen aber haben wir es hier mit einem echten Passauer Klassiker, einem der bekanntesten Wirtshäuser der Stadt zu tun. Wenn man da reinkommt, ist es schwer, sich nicht wohlzufühlen. Herzstück sind die drei nebeneinanderliegenden Stuben, das Bischofszimmer, das Jagdzimmer und die Gundacker Stube, benannt nach dem Gründer der Stiftung. Dunkles Holz am Boden und an den Wänden dominiert. Es sieht noch so aus wie im Jahre 1860. Damals ist die heutige Heilig-Geist-Stiftschenke in den Räumen des ehemaligen Franziskanerklosters entstanden.“

Die Geschichte der Stiftschenke

So sieht es in der Schenke aus

"Die Stiftung selber und ihre Bauten haben eine über 650jährige Geschichte. Der Stadtrichter und Münzmeister Urban Gundacker und seine Gemahlin Plecktraud haben 1358 ein Spital für 13 arme Männer errichtet und dieses mit viel Geld ausgestattet. Zur Stiftung haben auch Weinberge in der Wachau gehört. Die meisten dieser Besitzungen haben die Wirren der Jahrhunderte überstanden und sind bis heute der Heilig-Geist-Stiftung erhalten geblieben. Seit 1965 ist die Familie Mayer Pächter. 1991 hat der jetzige Wirt Fritz Mayer, Restaurantfachmann und Küchenmeister, die Stiftschenke von seinem Vater übernommen. Er führt sie zusammen mit seiner Frau Sonja, Sohn Matthias ist als Koch dabei."

Küchenart

"Da gibt´s den schönen Begriff der 'gutbürgerlichen Küche' und ich glaube, das passt genau, mit einem gewaltigem österreichischen Einschlag. Hier isst man Frittatensuppe, Marillenknödel, Palatschinken oder Tafelspitz. Unverkennbar auch der starke regionale Bezug. Gut gefällt mir, dass auf der Speisekarte die über zehn heimischen Betriebe aufgelistet sind, von denen die Stiftschenke Fleisch, Kartoffeln, Obst und Gemüse bezieht. Selbstverständlich kommt auch das Bier von einer Passauer Brauerei - der Wein von den stiftseigenen Weinbergen aus der Wachau." 

Schneiders Hauptspeise

Schneiders Hauptspeise

"Es gab einen Waller aus der Donau, zwischengeparkt im hauseigenen Frischwasserbassin. Die Waller-Koteletts ziehen etwa zehn Minuten in einem leicht sauren Weinsud mit Wurzelgemüse, Zitronensaft, Lauch, Lorbeer und Pfefferkörnern. Neben dem Gemüse werden Kartoffeln, frischer Sahnekren und zerlassene Butter serviert. Ein leichtes Essen. Unverfälschte Kochkunst mit guten Produkten."

Schneiders Nachspeise

Schneiders Nachspeise

"Ich habe mir den Nachspeisen-Klassiker des Hauses schlechthin ausgesucht: die Schlosserbuam. Das Rezept stammt aus einem alten österreichischen Kochbuch und dazu werden Dörrzwetschgen entkernt und mit Mandeln gefüllt. Dann in Weinteig herausbacken und in Zimt und Zucker wenden. Serviert wird diese pfiffige Nachspeise mit Vanilleeis und Schokosauce. Wer das Süße liebt, ist hier goldrichtig." 

Preise

"Der Waller 19,50 Euro, die Schlosserbuam 5,90 Euro. Hauptgerichte zwischen zehn und 24 Euro. Die Halbe Bier gibt's für 3,30 Euro, den Schoppen Hauswein - ein Grüner Veltiner - für 3,50 Euro."

Anreise

Heilig-Geist-Stiftsschenke und Stiftskeller
Heiliggeistgasse 4
94032 Passau
Telefon: 0851 2607
E-Mail: info_at_stiftskeller-passau.de
Internet: www.stiftskeller-passau.de

Anfahrt
"
Es zieht sich nach Passau von München aus. Ich empfehle nicht über die A 94/B12, sondern die A92 über Deggendorf zu fahren. Das sind ca. 200 Kilometer. Von Nürnberg sind es etwa 30 Kilometer mehr."

Öffnungszeiten
Täglich von 10.00 - 01.00 Uhr / Ruhetag: Mittwoch

Freizeittipp

"Die Dreiflüssestadt Passau, wo Donau, Inn und Ilz zusammenfließen ist zu jeder Jahreszeit sehenswert. Ich empfehle durch die Fußgängerzone zu bummeln. Da lassen sich gut gut noch ein paar Weihnachtseinkäufe erledigen. Und dann auf alle Fälle durch den Paulusbogen Richtung Domplatz spazieren. Vor der imposanten Kulisse des Stephansdoms ist dieser Christkindlmarkt wirklich etwas Besonderes. Auf alle Fälle sollten Sie auch in den Dom reinschauen, einem der größten nördlich der Alpen. Der barocke Innenraum ist ungeheuer beeindruckend."

Der Freizeittipp: Die Innenstadt von Passau


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