Was ist das Besondere des "Wirthauses Acheleschwaig"?

"Das Besondere ist, dass ein historisches Gebäude vor dem Verfall bewahrt und mit Leben erfüllt wurde – dank des Engagements der Familie Fischer. Eineinhalb Jahre ganz harter Arbeit stecken da drin. Da sind hunderte, wenn nicht tausende von Arbeitsstunden geleistet worden. Das ganze Gebäude war richtig  heruntergekommen. So konnten z. B. in den beiden Gasträumen lediglich die alten Türstöcke und Türen verwendet werden. Alles andere wurde mit alten Hölzern der Historie des Anwesens angepasst. Im Eingangsbereich hat die Familie einen Steinboden verlegt.  Es wurde ganz behutsam restauriert, alles aus Eigenmitteln.

Gut gefällt mir natürlich auch, dass hier eine Verbindung besteht, die früher gang und gäbe war - nämlich die Verbindung zwischen Landwirtschaft und Gastwirtschaft. Im Acheleschwaig kocht der gelernte Landwirt Simon Fischer an drei Tagen: Samstag, Sonntag und Montag sowie an den Feiertagen. Ansonsten kümmert er sich um seine Hühner, seine Schafe und seine Rindviecher. Auf dem Hof werden aus den eigenen Tieren auch verschiedene Wurstsorten hergestellt. Die gibt es zum Mitnehmen, genauso wie Fleischpakete. Acheleschwaig ist ein Paradebeispiel für bäuerliche Direktvermarktung."

Welche Geschichte hat das "Wirthaus Acheleschwaig"?

"Bereits im Jahre 1480 wurde Acheleschwaig als Besitz des Klosters Ettal erwähnt. Der bäuerliche Klosterbetrieb wurde nach und nach ausgebaut, bis er dann schließlich im Rahmen der Säkularisation 1803 dem Freistaat Bayern zugefallen ist. Im Ersten Weltkrieg wurden auf dem Gut Militärpferde gezüchtet und nach dem Zweiten Weltkrieg war es Nebenbetrieb des Landgestüts Schwaiganger. 2006 hat es dann der Freistaat an die Familie Fischer verkauft. Eineinhalb Jahre später war Eröffnung, nachdem das Acheleschwaig fast 30 Jahre lang keine Wirtschaft mehr gewesen war. Dieses einmalige Anwesen besticht auch durch die umlaufende Terrasse. Das neueste Schmuckstück auf Gut Acheleschwaig ist eine kleine Kapelle, die der Seniorchef 2012 weitgehend selbst gebaut hat."

Wie wird im "Wirthaus Acheleschwaig" gekocht?

"Es ist eine einfache bayerische Küche, alles handgemacht. Gekocht wird, was dem Koch selber schmeckt und das stammt in erster Linie aus der eigenen Landwirtschaft, aber auch vom Jäger aus der Umgebung. Denn auch Wild findet sich auf der Karte. Die Tiere werden so weit wie möglich komplett verwertet. Suppen, Saucen und Fonds werden natürlich selbst angesetzt." 

Schneiders Vorspeise

"Ideal für heiße Tage, vor allem wegen der Weißweinvinaigrette: ein marinierter Tafelspitz. Zwei bis drei Tage wird der Tafelspitz mariniert. Vorher natürlich gekocht. In dünne Scheiben geschnitten werden darüber kleine Gelbe-Rüben- und Selleriewürfel gegeben. Das Ganze wird garniert mit Kürbiskernöl und Radieserl. Absolut überzeugend."

Schneiders Hauptspeise

"Und die gute Qualität des Fleisches hat sich - wie nicht anders zu erwarten - auch bei der Hauptspeise fortgesetzt. Kalbslendchen mit einer Senf-Salbeikruste auf Gemüseragout. Das Ragout besteht aus Kartoffeln, Zucchini, Tomaten und Zwiebeln. Ein Gericht mit bäuerlichem Charakter. Sättigung garantiert."

Preise

"Der marinierte Tafelspitz 7,90 Euro, die Kalbslendchen 18,90 Euro. Die Hauptspeisen liegen zwischen 8 Euro (Kasspatzn) und ca. 20 Euro (Rinderlende). Die Halbe Bier kostet 2,80 Euro."

Freizeittipp

"Spazieren gehen, spazieren gehen, spazieren gehen. Denn wir sind in einer traumhaften Landschaft, mitten im Naturschutzgebiet Ammerleite. Viele Wanderwege gehen direkt am Wirtshaus Acheleschwaig vorbei. Zum Beispiel der Meditationsweg Ammergauer Alpen oder der Weg von Saulgrub zur berühmten Wieskirche bei Steingaden, der etwa zwei bis drei Stunden dauert. Andere Möglichkeiten sind Wanderungen Richtung Unterammergau oder Altenau."