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Service Wirtshaustipp Landgasthaus Schuster in Freyung

Außen Pfui, innen hui, das muss man über das Landgasthaus Schuster so sagen, aber man geht ja auch nicht in ein Wirtshaus, weil es so schön gebaut ist, sondern weil es gut schmeckt, weil es innen gemütlich ist und die Wirte freundlich und kompetent sind. Und genau das ist bei den Schusters der Fall.

Stand: 15.05.2014 | Archiv

Wolfgang Schneider - der Wirtshaus-Experte | Bild: BR / Markus Konvalin

Was sind die Besonderheiten des Landgasthauses "Schuster"?

"Es ist ein bestens funktionierender Frau-Mann-Betrieb. Das Ehepaar Schuster hat sich seinen Traum erfüllen können. Hohes Risiko gepaart mit ungeheurem Fleiß wurde letztendlich belohnt. Seit einem Vierteljahrhundert gibt es das Landgasthaus Schuster jetzt und es war am Anfang alles andere als leicht, in Freyung gehobene Gastronomie zu etablieren.

Als die Schusters begonnen haben, sind erst mal viele Stammgäste weggeblieben, die Preise waren jetzt höher, man musste reservieren und dass jetzt frische Blumen auf dem Tisch standen, so was hatte es ja noch nie gegeben. Leopold und Bärbel Schuster sind zweifelsohne Pioniere des guten Geschmacks im Bayerwald. Mittlerweile kommen die Gäste aus einem Umkreis von 200 Kilometern.

Leider kann das "Außen" mit dem "Innen" nicht mithalten. Ich glaube, ich trete niemandem zu nahe, wenn ich sage, es gibt bessere Lagen für Restaurants. Das Landgasthaus liegt direkt an der Straße, der 32-Tonner fährt am Küchenfenster vorbei. Ein Lob auf die wunderbaren Schallschutzfenster.

Welche Geschichte hat das Landgasthaus "Schuster"?

"Anfang der 90er haben die Schusters die einfache Bauernwirtschaft gekauft und komplett umgebaut. Innen ist auf diese Weise ein schönes und individuelles Restaurant entstanden. Gut gefällt mir, dass einheimische Künstler, vor allem Glaskünstler, dort fortlaufend ihre Werke ausstellen. Wunderbare Glasarbeiten sind zurzeit da zu sehen, aus Frauenau, Spiegelau und Zwiesel. Mein Favorit: Der Friedenswächter von Theo Sellner."

Wie wird im Landgasthaus "Schuster" gekocht?

"Wir haben es hier mit einem top ausgebildeten Koch zu tun. Leopold Schuster stammt aus der Gastronomie, ist Küchenmeister und staatlich geprüfter Gastronom. Gelernt hat er in Passau. Dann hat er unter anderem bei Sterne-Köchen in der Schweiz und in Baden-Württemberg gearbeitet. Dementsprechend ist der Mann natürlich sehr kreativ. Die Speisekarte - ein dicker Pluspunkt an dieser Stelle für die Übersichtlichkeit - wechselt zwei- bis dreimal in der Woche.

Schuster will die Produkte "so wenig wie möglich verkünsteln und sie ganz naturbelassen zubereiten". Seine Produkte sind qualitativ hochwertig und frisch, die Karte ist stark regional geprägt: Kalb-, Lamm- und Rindfleisch stammen von Bauern aus der Nähe, die Fische kommen aus Donau und Ilz. Liebevoll pflegt Schuster seinen Kräutergarten. Veilchen verwendet er nicht nur zur Dekoration, sondern macht auch Veilchensalz daraus. Wann immer es geht, ist er im Bayerischen Wald unterwegs und sammelt Pilze und Beeren."

Schneiders Vorspeise

"Einen lauwarmen Saibling auf Spargel mit "Parfüm" vom wilden Feldsalat. Das "Parfüm" besteht aus Butter, Zwiebel, Fischfond, Sahne und eben dem Feldsalat. Das wird alles in einem Mixer püriert und dann durch ein Sieb gestrichen, also passiert. Der Saibling wird bei geringer Hitze mit Haselnussöl glasig gegart. Der Kick dieses Gerichts ist der rohe, kalte, bissfeste, hauchdünn geschälte Spargel im Kontrast zum lauwarmen Fisch. Fantastisch!"

Schneiders Hauptspeise

"Schwer, so eine Klasse-Vorspeise zu toppen, aber der Schuster Leopold, der hat es hingekriegt: Vorhang auf für eine Lammschulter, geschmort im eigenen Saft. Das Fleisch wird lediglich mit Salz, Pfeffer und Paprika gewürzt und schmort bei mäßiger Hitze im geschlossenen Topf etwa eineinhalb bis zwei Stunden sachte vor sich hin. Dazu kommen verschiedene Gemüse in den Topf. Aufgegossen wird lediglich mit ein wenig Wasser. Bevor die Lammschulter noch kurz im Kombidämpfer landet, wird sie mit Fichtensprossensirup eingerieben. Dieses Fleisch in Kombination mit der Sauce - da könnte man sich reinlegen. Als Gemüse gab es Gelbe Rüben und Bohnen dazu, blanchiert und kurz in Butter geschwenkt. Außerdem eine geschmackliche Erinnerung an meine Kindheit: Kartoffelnudeln. Eine bessere Sättigungsbeilage gibt es kaum. "

Preise

"Der Saibling 18 Euro, die Lammschulter 22 Euro. Die Hauptgerichte liegen zwischen 20 und 30 Euro. Drei-Gänge-Menü 35 Euro, Vier-Gänge-Menü 65 Euro und Sechs-Gänge-Menü 75 Euro. Preis-Leistung stimmt absolut. Das, glaub ich, können wir uns alle mal leisten und gönnen."

Anreise

Landgasthaus Schuster
Ort 19
94078 Freyung

Telefon: 08551 / 7184
Fax: 08551 / 911920
E-Mail: info@landgasthaus-schuster.de
Internet: www.landgasthaus-schuster.de

Anfahrt
"Weit is ned, aber es ziagt se - in den Bayerischen Wald. Von München gut 210 km, von Nürnberg aus etwa 250 km."

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag: mittags ab 11:30 Uhr abends ab 18:00 Uhr
Sonntagabend und Montag ist geschlossen.

Freizeittipp

"Der Bayerwald ist immer für einen kleinen oder großen Spaziergang gut, besonders das Wandergebiet rund um die Buchberger Leite bietet sich dazu an. Wer es lieber "urbaner" mag, dem sei ein Stadtbummel durch die kleine Stadt am großen Wald, durch Freyung empfohlen."


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