Service Wirtshaustipp Landgasthof-Hotel "Reindlschmiede"
Ein Wirtshaus mit eigener Metzgerei ist schon per se was Feines. Wenn dann auch noch die Wurst, die Speisen und die Atmosphäre lobenswert sind, dann ist dieser Gasthof einen "Wir in Bayern"-Wirtshaustipp wert, meint unser Experte Wolfgang Schneider.
Was ist das Besondere am Landgasthof "Reindlschmiede"?
"Natürlich, dass zur Wirtschaft eine hauseigene Metzgerei gehört. Findet man nicht mehr allzu oft. Und, ich finde es einfach schön, wenn ein Haus eine lange Geschichte hat. Der Name sagt es ja: Die "Reindlschmiede" war einst eine Schmiede. Der Weiler gehörte zum Klosterbesitz von Benediktbeuern, erstmals urkundlich erwähnt vor ca. 400 Jahren. Da wurden Pferde und Ochsen beschlagen. Später war dort dann eine Wiegestation für Rindviecher. Also: an der "Reindlschmiede" war immer was los. Da wurden Geschäfte gemacht und dazu hat´s auch Bier gebraucht und natürlich was zum Essen. So hat das Bezirksamt Tölz dem Reindlschmied im Jahre 1864 das Tafernrecht verliehen. Ab da war die Schmiede auch eine Wirtschaft. Im Jahre 1973 hat die Familie Rohrmoser das Haus zunächst gepachtet, dann gekauft. Im Laufe der Jahre wurde es erweitert und saniert. Der 44-jährige Junior, Rudi Rohrmoser, führt seit gut zwei Jahren die Geschäfte. Er ist gelernter Koch und Metzger. Die hauseigene Metzgerei führt allerdings sein Bruder Helmut, ein gelernter Metzgermeister. Und auch die Eltern Rohrmoser arbeiten nach wie vor im Betrieb mit."
Wie sieht es im Wirtshaus aus?
"Herzstück ist natürlich die ca. 400 Jahre alte Stube. Eine sehr gemütliche Sache, da kann man´s aushalten. Hier war einst die Schmiede. Im Saal der "Reindlschmiede" finden fast 200 Gäste Platz. Ein Grund, weshalb hier gerne große Gesellschaften feiern."
Küchenart
"Es ist eine gut bürgerliche und bayerische Küche mit allen Klassikern wie Tafelspitz, Rouladen, Rinderbraten oder Schweinsbraten. Die Produkte stammen aus der Region und selbstverständlich gibt´s hier nichts aus dem Packerl. Suppen, Soßen und Fonds werden selbst angesetzt - und da ist es schon richtig praktisch, eine eigene Metzgerei zu haben. Denn, so betont der Chef: ‚bei uns wird das ganze Tier verarbeitet`."
Schneiders Vorspeise
"Dies Mal ist es ganz anders gekommen als gedacht. Wir haben uns zunächst mal die hauseigene Metzgerei angeschaut. Da entstehen eine Vielzahl von Würsten, Leberkäs, der ofenfrisch serviert wird oder Kesselfleisch. Und am Donnerstagvormittag gibt´s frische Weißwüscht. Wichtig bei dieser südbayerischen Nationalspeise sind ein hoher Kalbfleischanteil, Schweinespeck sowie frische Kräuter wie Petersilie und Liebstöckel. Dazu a Brezn und a paar Schluck Weißbier - perfekt."
Schneiders Hauptspeise
"Ein Gericht, das ganz typisch ist für die Küchenart in der "Reindlschmiede". Zum einen saisonal und dann natürlich regional: ein Bärlauchschnitzel. Es ist jetzt Bärlauchzeit und der Chef des Hauses holt sich den Bärlauch direkt vor seiner Tür. Dieser frisch gezupfte Bärlauch wird dann mit dem Kalbsbrät vom Murnau-Werdenfelser-Rind vermengt. Von der fertigen Bärlauch-Wurst werden fingerdicke Scheiben abgeschnitten. Diese werden dann mit Mehl, Eiern und Semmelbröseln paniert. Dazu einen hausgemachten, klassisch-bayerischen Kartoffelsalat. Pfundig! So gut schmeckt die einfache bayerische Küche. Für 9,30 Euro wird man auch richtig gut satt."
Preise
"Da kann man wahrlich nicht meckern. Preis-Leistung stimmt. Die Hauptgerichte liegen zwischen 10 und 16 Euro. Der Schweinsbraten 10,20 Euro, die halbe Bier 3,10 Euro."
Anreise
Landgasthof-Hotel Reindlschmiede
Reindlschmiede 8
83670 Bad Heilbrunn
Telefon: +49 (0) 8046/285
Telefax: +49 (0) 08046/8484
Online: www.reindlschmiede.de
E-Mail: info@reindlschmiede.de
Von München ca. 60 km, von Nürnberg aus sind es ca. 230 km. Die "Reindlschmiede" liegt direkt an der B 11, ist also leicht zu erreichen.
Öffnungszeiten
Montag ist Ruhetag
Von Dienstag bis Sonntag ist immer ab 9 Uhr morgens geöffnet, bis 21 Uhr am Abend
Die warme Küche startet dann täglich um 11:30 Uhr
Freizeittipp
"Mein Tipp: einfach noch eine schöne Brotzeit oder ein Abendessen mit nach Hause nehmen. Denn wenn man von der "Reindlschmiede" Richtung Autobahn fährt, dann kommt man unweigerlich an der Loisachtal-Forellenzucht vorbei. Da gibt's Forellen, Saiblinge, Lachsforellen und je nach Saison beispielsweise Waller, Renken, Aale oder Brachsen frisch oder geräuchert. Wer einen gültigen staatlichen Fischereischein besitzt, der darf dort auch fangen, so viel er will. Gegen Bezahlung selbstverständlich."