Das Besondere an der Krone in Illertissen

"Gasthof Krone" in Illertissen

"Der Chef Jürgen Willer, seines Zeichens Konditorgeselle und Küchenmeister, ist seit 40 Jahren im Job. Seine Schwester Kerstin, ebenfalls Köchin und Konditorin, arbeitet bereits 30 Jahre in der Gastronomie - das macht zusammen also die stolzen 70 Jahre Küchenerfahrung aus und damit kann im Prinzip nichts mehr anbrennen. Zumal ich das Gefühl habe, die beiden Willers brennen auch noch immer für ihren Job und das nicht nur in der Küche.

"Gasthof Krone" in Illertissen

Denn der erste Eindruck vom Gasthof ist perfekt. Die 'Krone' sieht von außen richtig gut aus. Blickfang an diesem historischen Haus aus dem 16. Jahrhundert ist der Fachwerkgiebel. Die alten Baumeister hatten einfach ein ungeheures Gespür für Proportionen, das sieht man auch hier am Haus an den Sprossenfenstern und den grünen Fensterläden. Sehr einladend und überhaupt nicht protzig. Früher war die 'Krone' die Zunftherberge der Klopferzunft. Da haben die Schmiede, Schlosser, Wagner, Schreiner, Dreher und Maurer dazugehört. Die 'Krone' blickt auf eine 350-jährige Wirtshaustradition zurück. Und sie war nicht nur Gasthaus, sondern auch Brauerei, Bäckerei, Metzgerei und Branntweinbrennerei."

Der Gasthof

"Gasthof Krone" in Illertissen, Innenbereich

"Man kann in zwei sehr gastlichen Stuben essen. In der Vöhlinstube ('Vöhlin' hieß das letzte Geschlecht auf dem Schloss Illertissen) oder in der Kronenstube, die in vergangenen Zeiten dem Richter als Amtsstube diente. Die Schenke, wo heimisches Bier aus Meßhofen bei Roggenburg fließt, teilt die beiden Räume. Insgesamt ist Platz für 80 Gäste. Es ist immer weiß eingedeckt, selbstverständlich mit Stoffservietten. Übrigens gibt's auch immer noch einen Bauernstammtisch - so wie es sich gehört - am Sonntag nach der Kirche."

Die Küchenart 

"Gasthof Krone" in Illertissen, Innenbereich

"Es ist eine sehr traditionelle Küche, durchaus hochwertig, mit mediterranem Einschlag. Jürgen Willer ist in Italien aufgewachsen. Selbstverständlich kommen viele Produkte aus der Region auf den Teller, hinterm Haus gibt es einen Kräutergarten. Die - Gott sei Dank - sehr übersichtliche Speisekarte (max. acht Hauptgerichte) wechselt alle sechs bis acht Wochen.

Und es gilt selbstverständlich, was zu einer guten Küche gehört: 'SuSoFos', wie ich immer abkürze - also Suppen, Soßen, Fonds, sind selbst angesetzt. Schön finde ich auch, dass es keine Fritteuse gibt."

Schneiders Hauptspeise

Roulade vom Rinderrücken auf Rote Bete mit Meerrettichsauce und Kürbiskernkartoffelpüree

"Eine Roulade vom Rinderrücken auf Rote Bete (bairisch: Rana) mit Meerrettichsauce und Kürbiskernkartoffelpüree. Zum Schluss wird noch frischer Meerrettich über das Gericht gehobelt. Die Roulade wird gefüllt mit grobem französischen Senf, Wurzelgemüse und Bauchspeck. Sehr gut hat's geschmeckt."

Schneiders Nachspeise

Gebackene Strudelteigtäschchen mit Marzipan, Orangensalat und Pistazieneis

"Dafür ist Kerstin Willer, die Schwester des Küchenchefs, zuständig. Ihren Nachspeisen merkt man an, dass sie in der Sternegastronomie gearbeitet hat. Da ich Marzipan sehr schätze, habe ich mir was dementsprechendes ausgesucht - nämlich gebackene Strudelteigtäschchen mit Marzipan gefüllt. Das Ganze dann auf Orangensalat und Pistazieneis. Das Eis ist selbst gemacht, versteht sich.

Durch das Übereinanderlegen von mehreren Strudelteigblättern und das Herausbacken werden die Täschchen besonders knusprig. Das Marzipan wird übrigens noch mit Grand Marnier verfeinert. Tupfen von Himbeer- und Mangosoße lassen das Ganze zu einem kleinen Kunstwerk werden. Da vergess ma jetzt ganz schnell mal die Kalorien: Sappradie, weiter so!"

Preise

"Die Roulade kostet 19,50 Euro und die Nachspeise 9,50 Euro. Die Hauptgerichte insgesamt bewegen sich zwischen 12 und 30 Euro. Die Kässpätzle kosten 13,90 Euro. Das regionale oder vegetarische Drei-Gänge-Menü um die 35 Euro."

Freizeittipp

Das Vöhlinschloss in Illertissen

"Einen kleinen Spaziergang, so knapp 10 Minuten von der 'Krone' rauf zum 'Vöhlinschloss' machen. Es ist das markanteste Wahrzeichen Illertissens und benannt nach der Memminger Patrizierfamilie Vöhlin, die allerdings insolvent wurde, so dass das Schloss 1756 von Kurfürst Max Joseph von Bayern übernommen wurde."