Das Besondere am Gasthof "Zur Laute"

"Es ist der Mut eines Paares ihren sehnlichsten Wunsch, miteinander ein Restaurant zu führen, in Mindelheim umzusetzen. Annemarie Näther ist Hotelkauffrau, Küchenchef Daniele di Fabio hat über zwei Jahrzehnte bei Sterneköchen gearbeitet, unter anderem im 'Bayerischen Hof' in München, bei Mario Gamba im 'Acquarello' und als Küchenchef bei Alfons Schuhbeck. Etwa vier Jahre sind die beiden Profis jetzt schon Pächter der Laute. Für sie ist ihr Restaurant ein Stück Heimat geworden, aber, so sagen sie auch, 'es ist immer noch ein Kampf.'"

Wie kommt der Gasthof zu seinem Namen?

"Durch die Adresse: Lautenstraße 8. Das ist mitten in Mindelheim. Das Haus, in dem einst auch eine Brauerei war, gehört quasi zum alten Mindelheim. Die Fundamente stammen vermutlich aus dem 16. oder 17. Jahrhundert. Um 1800 hat es seine heutige Gestalt erhalten und in den Jahren 1936 bis 1938 wurde es grundlegend erneuert und dann Anfang der 90er umfassend saniert. Ein schöner Blickfang sind die Sprossenfenster mit den weiß-blauen Fensterläden. Das Haus, das auch ein Hotel mit neun Zimmern bietet, steht unter Denkmalschutz."

Wie sieht es in der "Laute" aus?

"Die Gäste haben die Wahl zwischen zwei Stuben. Da ist zum einen die Lautenstube. Ich hab's hier als sehr einladend empfunden. Ein ganz besonderer Blickfang sind die Bilder des Mindelheimer Künstlers Erwin Holzbaur. Der Mindelheimer Ehrenbürger war Lehrer, Heimatpfleger, Kommunalpolitiker und Maler.

In der Bärenstube, ideal für Familien- und Firmenfeiern, dominiert eine Holzdecke aus dem Jahre 1651. Sie stammt ursprünglich aus dem Mindelheimer Jesuitenkloster und gelangte dann im Zuge der Säkularisation in den Mindelheimer Gasthof 'Zum Bären'. Als der abgerissen wurde, kam die Decke in die 'Laute', 1992/93 restauriert und eingebaut von einer Mindelheimer Schreinerfamilie."

Küchenart

"Es ist eine ambitionierte, gehobene Gastronomie mit stark bodenständigem Einschlag. Also, die Langostinos gibt es genauso wie die Kalbsbäckchen. Viel Zeit verwendet Küchenchef di Fabio dafür, die entsprechende Qualität für seine Produkte zu finden. Wo immer es geht, kommt Regionales auf den Teller. So stammt das Rindfleisch beispielsweise aus dem Allgäu. Als Mann mit italienischer Abstammung fühlt er sich natürlich im Mediterranen zu Hause, aber auch die asiatischen Küche ist ihm nicht fremd. Sein Credo: Immer so natürlich wie möglich kochen."

Schneiders Vorspeise

Thunfisch auf hauchdünnen schwarzen Rettichscheiben mit Salat und Physalis.

"Eine durchaus überraschende Kombination: Thunfisch auf hauchdünnen schwarzen Rettichscheiben, dazu Salat und Physalis. Das Ganze mit einer Vinaigrette, unter anderem aus Sesamöl und Sojasauce. Das war wirklich eine ganz besondere Geschmackskombination und außerdem sehr gesund. Denn in der Physalis ist viel Vitamin A, Calcium, Eisen und Phosphor."

Schneiders Hauptspeise

Maultaschen mit Auberginenfüllung auf Karotten-Ingwer-Püree.

"Wir haben Fastenzeit, also gibt es was Vegetarisches. Die Schwaben kennen diese Speise auch als 'Herrgottsbscheißerle'. Das sind Maultaschen und da wird Fleisch darin versteckt, um so den Herrgott in der Fastenzeit zu hintergehen. Wir haben allerdings keine Fleischfüllung genommen. Unsere Füllung war eine ganz besondere Auberginenmasse. Serviert werden die Maultaschen auf Karotten-Ingwer-Püree. Der besondere Kick sind die Macadamia- und Cashewnüsse, die genau wie etwas Parmesan und Bröselbutter über die Maultaschen gestreut werden. Kompliment. Das hat richtig gut geschmeckt!"

Preise

"Diesmal war die Vorspeise teurer als die Hauptspeise. Die Maultasche hat 9,50 Euro gekostet, der Thunfisch 13,50 Euro. Im Schnitt kosten die Hauptgerichte 18,50 Euro bis 24 Euro. Das Drei-Gang-Menü gibt's ab 28 Euro. Eine schöne Geste: Die handgeschabten Spätzle mit Soße gibt's für Kinder kostenlos. Der Gruß aus der Küche vor dem Essen ist übrigens auch gratis."

Freizeittipp

"Hier bietet es sich natürlich an, durch Mindelheim zu spazieren. Es ist immer wieder überraschend, wie viele kleine, schöne Städte es in Bayern gibt. Mindelheim gehört bestimmt dazu. 1250 wurde der Ort zur Stadt erhoben und bereits 1046 erstmals urkundlich erwähnt. Geprägt wird das Stadtbild durch schöne, sehenswerte Fassaden und Giebel."