Was sind die Besonderheiten des Biowirtshauses?

"Besonders gut gefällt mir, dass es da noch so etwas gibt wie "Gwixte" oder "Liwanzl". Und dass das auch so auf der Karte steht."

"Gwixte sind Kartoffelknödel mit festkochenden Kartoffeln und Roggenmehl. Liwanzl sind böhmische Hefepfannkuchen. Das sind die kulinarischen Besonderheiten.

Und dann ist es natürlich ein Wirtshaus, in das man reinkommt und sich gleich richtig wohl fühlt. Da steckt Herzblut drin, denn die Gaststube hat die Familie Fliegerbauer zusammen mit Freunden und Bekannten selbst ausgebaut und eingerichtet. Da hat es sich natürlich gut getroffen, dass es in der Verwandtschaft einen gelernten Schreiner gibt. Verbaut wurden ausschließlich natürliche Materialien. Der Boden aus Eiche, Tische und Stühle aus Ahorn. Es ist eine Gaststube, die wirkliche Behaglichkeit ausstrahlt. Je nach Bestuhlung haben 80 bis 100 Personen Platz."

Welche Geschichte hat der "Fliegerbauer"?

"Das Anwesen stammt aus dem Jahre 1850. Es ist das ehemalige Verwaltungsgebäude von Gut Stelzlhof, das bis Mitte der 80er-Jahre bewirtschaftet wurde. 2005 hat es der Seniorchef Karl Fliegerbauer zusammen mit anderen gekauft. Es war verfallen, leer stehend, eine richtige Ruine und musste komplett saniert werden. Wenn man das Haus heute sieht, kann man nur sagen: Projekt gelungen. Da steht ein richtig schmuckes Wirtshaus."

Wie wird im "Fliegerbauer" gekocht?

"Im Vordergrund steht die Nachhaltigkeit und die Achtung vor der Natur. Die Lebensmittel stammen allesamt aus kontrolliert biologischem Anbau, von regionalen Erzeugern. Das Rindfleisch kommt z. B. aus Karpfham im Rottal, Gänse und Enten aus Deggendorf, die Salate und das Gemüse aus dem Eferdinger Becken (fruchtbare Ebene an der oberösterreichischen Donau westlich von Linz).

Es wird sowohl vegetarisch als auch vegan gekocht. Es ist eine Mischung aus bayerischen, böhmischen und österreichischen Gerichten. Suppen, Saucen und Fonds werden selbst angesetzt und, was immer geht, wird hausgemacht.

Alte Rezepte werden ausprobiert und mit Fett versucht man sich in der Küche zurückzuhalten und damit liegt man ja, genau wie mit dem Vegetarischen, durchaus im Trend."

Schneiders Vorspeise

"Es gab eine schmackhafte Wintersuppe, nahrhaft und sättigend. Genauer: eine Gerstlsuppe mit Einlage: im Ofen gebackene Schlutzkrapfen aus Dinkelvollkornteig, gefüllt mit Topfen und Erdäpfeln und Petersilienpesto. Sehr empfehlenswert in der kalten Jahreszeit."

Schneiders Hauptspeise

"Eine Premiere für mich, denn ich hatte vorher noch nie ein Mangalitza-Schwein gegessen. Das ist eine alte ungarische Schweinerasse mit krausen, hellen Borsten und das gute Tier wird auch Wollschwein genannt. Es hat ein Duett gegeben: Lende und Filet auf einem Hagebutten-Vogelbeer-Ragout. Dazu ein Erdäpfel-Baumkuchen. Der wird vom Prinzip her wie ein Baumkuchen schichtweise zubereitet. Jede Schicht wird einzeln gegrillt. Dazu gab es noch Grünkohl. Das Fleisch wunderbar zart. Und wichtig beim Schwein: Eine klasse Soße."

Preise

"Die Gerstlsuppe kostet 4,50 €, das Schwein knapp 20 €. Hauptgerichte zwischen 8 und 20 €. Die Halbe Bier 2,90 €. Und gut gefällt mir natürlich hier, dass das Bier von einheimischen niederbayerischen Brauereien kommt."

Freizeittipp

"Natürlich muss man unbedingt durch Passau schlendern, vom "Fliegerbauer" sind das nicht mehr als zwei Kilometer. Die berühmte Dreiflüssestadt, hier fließen Donau, Inn und Ilz zusammen. Unbedingt den Dom St. Stephan anschauen, eine prächtige barocke Bischofskirche und die Stadtpfarrkirche St. Paul, die älteste Pfarrkirche von Passau."