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Wirtshaustipp Gasthaus "Beckerwirt" in Böhmfeld

Wirtshaustester Wolfgang Schneider ist diesmal in Oberbayern unterwegs - genauer gesagt im Altmühltal. In Böhmfeld, im Landkreis Eichstätt, besucht er das Gasthaus "Beckerwirt".

Stand: 27.06.2015 | Archiv

Der Beckerwirt von außen | Bild: BR

Besonderheiten des Wirtshauses

Wirtshaustester Wolfgang Schneider ist vom Konzept des Wirtshauses überzeugt: "Ich würde mir mehr solcher Betriebe wünschen, die ganz konsequent auf Bio-Lebensmittel ausgerichtet sind. Der Beckerwirt ist zu 100 Prozent ein Bioland-Betrieb."

Geschichte des Wirtshauses

"An dieser Stelle in Böhmfeld hat es seit 1551 einen Wirtsbetrieb gegeben. Dort, wo jetzt der Biergarten ist, da hat die alte Wirtschaft gestanden - ein typisches Jurahaus. Es wurde dann weggerissen und in den ehemaligen Kuhstall kam die neue Wirtschaft rein", erzählt Wolfgang Schneider.

Der Beckerwirt ist ein Familienbetrieb seit 1849 - jetzt in der 7. Generation. Mittelpunkt des ganzen Ladens ist Wirtin Andrea Ponschab. Sie ist die Küchenchefin, hat Hauswirtschaft von der Pike auf gelernt, kocht hier seit über 20 Jahren. Von ihrer Mutter hat sie viel gelernt und ihre Leidenschaft für Kräuter professionell vertieft, indem sie Kräuterpädagogin geworden ist. Und so kocht sie auch. "Da schmeckt man wirklich die Natur raus!", so Schneider.

Küchenart

Preise

Das Lammkotelett kostet 17 Euro, die Unkrautsuppe 3,80 Euro. Das naturtrübe gute Emmerbier kostet 2,90 Euro.

Insgesamt kosten die Hauptgerichte zwischen 9 und 20 Euro. "Bei dieser Qualität der Lebensmittel eine sehr faire Preisgestaltung."

Da ist Wolfgang Schneider vor allem eines wichtig: "Verarbeitet werden ausschließlich Bio-Produkte. Also, qualitativ wirklich hochwertige Lebensmittel. Fleisch, Gemüse, Salate - alles kommt von den  Bauern aus der nächsten Umgebung. Der Bruder der Küchenchefin ist übrigens Biolandwirt.

Sehr außergewöhnlich für ein Wirtshaus ist auch, dass alles selber gemacht wird: Senf, Ketchup, Marmeladen und Eiscreme.

Die Küche ist bayerisch und bodenständig mit einem besonderen Stil, denn die Köchin probiert gern was aus. Deshalb ist der Begriff "Crossover" hier durchaus angebracht. Also ein Mix aus verschiedenen Kochrichtungen.

Und was die regionalen Lebensmittel anbelangt, kann ich nur sagen: Nix gegen ein argentinisches Rindersteak, aber auch in Oberbayern gibt's a guade Oxn."

Schneiders Menü - Vorspeise

Wirtshaustipp Vorspeise

Für die Vorspeise schwärmt unser Wirtshaustester: "Eine Unkrautsuppe habe ich gegessen - verfeinert mit folgenden Kräutern: Wiesenbeerenklau, wilde Möhren, Schafgarbe, Spitzwegerich, Brennnessel und noch mehr. Als erstes wird eine klare Gemüsesuppe gekocht und erst zum Schluss werden die Kräuter dazugegeben. Das Ganze wird dann püriert und bunt dekoriert: Mit Senf (gelb), Wiesensalbei (blau), Rotklee (rot) und Gänseblümchen. Ich habe die ganze Deko in die Suppe reingegeben und mitgegessen. Es war wirklich ein Geschmackserlebnis, so als ob man über eine wunderschöne Wiese im Sommer geht."

Schneiders Menü - Hauptspeise

Schneiders Hauptspeise

"Ich habe mich für die Koteletts vom Biolamm entschieden. Diese werden von jeder Seite kurz angebraten und mit einem selbstkreierten orientalischen Gewürz aus Koriander, Rosinen, Zwiebel und Ingwer gewürzt. Angerichtet wird das Ganze auf Bulgur - einem Hartweizen und Hauptnahrungsmittel im Vorderen Orient. Dazu gibt es frittierte Brennnessel- und Salbeiblätter. Auf diese 'Chips' sind übrigens Kinder ganz heiß. Dekoriert wird das Ganze mit Datteln und Wildkräuterpesto. Ein gelungenes 'Crossover' - es war pfiffig und von der Würze her eine kleine Sensation."  

Anreise

Der Beckerwirt liegt sehr verkehrsgünstig fast direkt neben der A9. Ziemlich genau in der Mitte zwischen Nürnberg und München.

Adresse:
Gasthaus Beckerwirt
Hauptstraße 15
85113 Böhmfeld

Telefon: 08406 - 91242
Fax: 08406 - 91243

E-Mail: info@beckerwirt.de

Internet: www.beckerwirt.de

Freizeittipp

Da kennt Wolfgang Schneider einen Klassiker: "Ich empfehle den klassischen Verdauungsspaziergang. Am Rand des Ortes Böhmfeld gibt es einen Kräuterweg, initiiert vor zwei Jahren von der Beckerwirtin. Über die Schautafeln erfahren Sie eine Menge über Kräuter. Es ist erstaunlich, wie viele Kräuter es gibt, die einfach so wachsen, denn da wurde ja nichts speziell eingepflanzt. Da gibt es die Massenunkräuter wie Löwenzahn, Brennnessel oder Holunder.

Freizeittipp: Kräuterweg

Dann aber auch Kräuter, die speziell hier am Rande des Altmühltals wachsen: Thymian, Baldrian, Spitzwegerich, Wacholder, Küchenschelle oder Silberdistel. Oregano gibt es auch, und dieses Gewürz macht sich gut auf einer mediterranen Pizza. Zurzeit sticht auf diesem Weg der violette Wiesensalbei ins Auge. Der Kräuterweg ist sechs Kilometer lang, Sie können aber auch abkürzen und nur zwei Kilometer unterwegs sein. Mit dem Rad geht das Ganze übrigens auch."


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