BR Fernsehen - Zeit und Ewigkeit


11

Zeit und Ewigkeit Gedanken zur Karwoche mit Abt Johannes Eckert OSB

Berge sind für Johannes Eckert, Abt der Benediktinerabtei Sankt Bonifaz in München und Andechs, "hoch und heilig". Oben am Gipfel ist man dem Himmel ein Stück näher. Das haben Menschen in allen Religionen über Jahrtausende immer wieder erfahren.

Stand: 07.04.2020 | Archiv

Berg Tabor / Israel | Bild: BR

Für die Jünger Jesu wird der Berg Tabor der Ort, an dem sich ihnen der Sinn ihres Lebens erschließt. Deswegen sieht Abt Johannes im biblischen "Berg der Verklärung" den "Berg der Erklärung". Von dort aus lernt er zu verstehen, dass der Weg Jesu und seiner Jünger nicht über den Wolken dahinläuft, sondern ins Tal führt und dorthin, wo das Leben bedroht ist und an seine Grenzen kommt.

Um den Weg des Leidens und Sterbens Jesu nachzugehen, durchwandert Abt Johannes das Wadi Kelt bis nach Jerusalem. Über alle Gipfel und Täler hinweg liegt für ihn immer Gottes Zusage in der Luft:

"Ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt!"

Gedanken zur Karwoche Format: PDF Größe: 22,74 KB

Weiterführende Informationen zum Sprecher der Sendung und zu den Drehorten:

Abt Johannes Eckert OSB

Abt Johannes Eckert OSB
Als Nachfolger von Abt Odilo Lechner wurde Pater Johannes Eckert 2003 zum achten Abt der Benediktinerabtei Sankt Bonifaz und zum 33. Abt in Andechs gewählt und im Februar 2015 für weitere zwölf Jahre in diesem Amt bestätigt. In Mosbach in der Nähe von Heidelberg geboren und aufgewachsen, absolvierte er nach dem Abitur seinen Zivildienst im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vincenz von Paul in Ruhpolding und studierte anschließend in München Katholische Theologie mit den Schwerpunkten Religionspädagogik und Sozialethik. Durch Praktika bei BMW in München erwarb Eckert zusätzliche Qualifikationen im Bereich Bildungsmanagement. 1993 trat er in die Abtei Sankt Bonifaz ein. Seit 1995 begleitete er Exerzitien für Manager in Andechs und beriet Unternehmen im Bereich Ethikmanagement. 

Mit einer pastoraltheologischen Arbeit, die einen Vergleich zwischen der Unternehmenskultur der BMW AG und der benediktinischen Spiritualität unternimmt, wurde Johannes Eckert 1999 zum Doktor der Theologie promoviert. 

Nach der Priesterweihe 2000 war er zunächst als Kaplan, dann als Pfarrer Seelsorger der vom Kloster Andechs betreuten Pfarreien in Erling und Machtlfing.

Kontakt:
Benediktinerabtei Sankt Bonifaz
Karlstraße 34
80333 München
www.sankt-bonifaz.de

Der Orden
Die Benediktiner sind ein kontemplativ ausgerichteter Orden. Die Mönche leben nach der fast 1500 Jahre alten Regel des heiligen Benedikt von Nursia.

Die Leitlinien, die der als Vater des abendländischen Mönchtums geltende Heilige darin zu Beginn des 6. Jahrhunderts für die Mönche seines Klosters Monte Cassino in Italien formulierte, basieren auf älteren Klosterregeln des Ostens und des Westens und bilden den Rahmen für ein geistliches Leben in der Nachfolge Jesu in der klösterlichen Gemeinschaft.

Grundlegend dafür sind Gebet, Arbeit und geistliche Lesungen. Die Benediktsregel breitete sich in ganz Europa aus und prägte die abendländische Kultur des Mittelalters maßgeblich.

Die Benediktinerabtei Sankt Bonifaz in München gehört der Bayerischen Benediktinerkongregation an. Ein Teil des Konvents lebt in Andechs, dem ältesten Wallfahrtsort Bayerns und Wirtschaftsgut der Abtei.

Zu den Drehorten

Berg Tabor / Israel

Berg Tabor
Weithin sichtbar erhebt sich der Berg Tabor über der Jesreelebene in Galiläa. In der Antike befand sich hier eine berühmte Kultstätte. Die christliche Überlieferung sieht in dem 588 Meter hohen Berg den Ort der Verklärung Jesu. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts ließen sich Franziskaner hier nieder. Zwischen 1921 und 1924 errichteten sie im Osten des Bergplateaus die Verklärungsbasilika mit ihrer markanten Doppelturmfront.

See Gennesaret / Israel

See Gennesaret
Mehr als 200 Meter liegt der See Gennesaret im Norden Israels unter dem Meeresspiegel und ist damit der am tiefsten gelegene Süßwassersee der Erde. 

Seinen hebräischen Namen "Yam Kinneret", auf Deutsch "Harfenmeer", verdankt er seiner Form, die, aus der Vogelperspektive betrachtet, an dieses Musikinstrument erinnert.

Die Gegend um den See Gennesaret war von besonderer Bedeutung im Leben Jesu. Hier begann er der biblischen Überlieferung zufolge sein öffentliches Wirken, und an den Ufern des Sees ereigneten sich viele der Geschichten und Wunder, von denen die Evangelien erzählen.

Wadi Qelt

Die Judäische Wüste
Unmittelbar südöstlich von Jerusalem und Hebron beginnt die Judäische Wüste, eine Fels- und Steinwüste von bizarrer Schönheit. Sie erstreckt sich über einen Höhenunterschied von 1.200 Metern bis hinunter zum Jordangraben, an den Rand des Toten Meeres, und im Süden bis zur Negevwüste. Markante Gebirgszüge mit steilen Felswänden und Wadis, aber auch sanfte Dünen prägen die einzigartige Hügellandschaft, in der nomadische Beduinenstämme mit ihren Tieren leben.

Politisch gehört die nur 25 Kilometer breite Judäische Wüste überwiegend zum Westjordanland. Nur ein kleiner Teil im Südosten, am Toten Meer, ist israelisch.

Blick vom Ölberg auf Jerusalem

Jerusalem 
Entscheidende Ereignisse im Leben Jesu, von denen das Neue Testament berichtet, werden mit verschiedenen Orten in Jerusalem in Verbindung gebracht: der Einzug Jesu in Jerusalem unmittelbar vor Beginn seiner Passion, als ihm die Menge mit Palmzweigen zujubelte, seine Gefangennahme im Garten Getsemani am Gründonnerstag, sein Leiden und Sterben auf dem Berg Golgota und schließlich seine Himmelfahrt 40 Tage nach der Auferstehung.

Am Rand der Jerusalemer Altstadt erhebt sich der Ölberg über dem Kidrontal östlich des Tempelberges. Der Name der mehr als 800 Meter hohen Erhebung geht auf die Olivenbäume zurück, die an ihren Hängen wuchsen. Von hier hat man einen großartigen Blick auf die Altstadt mit dem Tempelberg und der Grabeskirche.


11