BR Fernsehen - Zwischen Spessart und Karwendel


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Niederbayerischer Bauernfasching Die Dengl-Masken aus Malching

Zum Fasching gehören natürlich die "Maschkerer". Und besonders genießen kann man ihn, wenn man sich als Maschkerer auch wirklich hinter einer Maske verstecken kann. Der niederbayerische Fasching heute - und früher.

Stand: 29.01.2013 | Archiv

Maskengaudi: Dengl-Masken aus Malching

Masken bekommt man heute in jedem Kaufhaus. Meist sind sie aus Kunststoff gestanzt oder gegossen. Früher hat sie ein Maskenschnitzer aus Holz herausgearbeitet. In Malching am Inn hat sich der Holzbildhauer Dominik Dengl (1920-1998) mit dem Schnitzen von "Larven", von ganz besonderen Faschingsmasken, hervorgetan. Jedes Jahr im November hat er mit seiner gewöhnlichen Alltagsarbeit aufgehört und bis zum Ende des Faschings "wie besessen an den Masken gearbeitet", erinnert sich sein Sohn Dominik.

Dominik Dengl als Kammerjäger

Dominik Dengl hat natürlich selber im Fasching mitgemacht, etwa als Kammerjäger, der sich mit einer Mehlspritze selbst desinfiziert. Da die "Dengl-Masken" besonders lustig und nuancenreich gestaltet waren, wurden sie auch ausgeliehen, um damit "in den Fasching zu gehen". An die tausend Masken hat Dominik Dengl im Laufe seines Lebens geschnitzt.

Die 'Maschkerer von damals' beim Filmanschauen

1984 zeigte Zwischen Spessart und Karwendel einen Beitrag, in dem die abwechslungsreich und mit Witz gestalteten Dengl-Masken zum Einsatz kamen. Im niederbayerischen Malching am Inn wurde damals in dem Dorf und den Wirtshäusern dort eine "Faschingsgaudi" verfilmt, wie sie heute wohl kaum mehr stattfinden würde. Autor Paul Enghofer hat den Film von Paul Enghofer sen. aus dem BR-Archiv nach Malching mitgenommen und ihn zusammen mit ehemaligen Maschkerern und dem heute im nahen Rotthalmünster tätigen Maskenschnitzer Hans Farnhammer angeschaut.

Masken werden lebendig, wenn man sie aufsetzt und sich damit bewegt. Menschen schlüpfen in eine Rolle und werden ganz eins mit der Maske. Wie sehr manche "geborene Maschkerer" ihre Rollen spielten, zeigt der 30 Jahre alte Film. Heute hängen die damals mit Leben erfüllten Larven nur noch dekorativ an der Wand oder schlafen auf Dachböden in Kisten und warten, bis sie der "echte" niederbayerische Fasching vielleicht wieder einmal zum Leben erweckt.


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