Zwischen Spessart und Karwendel Fränkisches Festtagsgebäck: Blöchla
Im Frankenwald kennt man das zarte Schmalzgebäck unter dem Namen Blöchla. Es wird aber auch Blöchle oder Blöcher genannt. Doch egal, wie man es nennt: Das zylinderförmige, knusprige Festtagsgebäck wird überall gerne gegessen und wurde früher vor allem zu ganz besonderen Anlässen, wie zur Kirchweih, einer Hochzeit oder Taufe gebacken.
Für die Zubereitung der Blöchla benötigt man ein Blöchlaeisen, am besten ein paar helfende Hände und etwas Übung - aber die Arbeit für das feine Schmalzgebäck lohnt sich auf jeden Fall. Spätestens dann, wenn man sich die knusprigen Blöchla mit ihrem satten Geruch nach Rahm, Zucker und Butter endlich auf der Zunge zergehen lassen kann. Und das Beste: Die Blöchla lassen sich auch auf Vorrat zubereiten, denn sie sind einige Zeit haltbar.
Marie Seliger hat uns ihr bis heute streng gehütetes Blöchla-Familienrezept verraten.
Rezept für Blöchla (circa 40 Stück)
Zutaten:
1 Pfund Mehl
1/2 Pfund Butter (zimmerwarm)
2 Eier
150 g Sauerrahm (im Originalrezept: eine Tasse Rahm)
30 g Zucker (im Originalrezept: eine Hand voll Zucker)
1 EL Rum (im Originalrezept: ein Zehntel Rum)
1 Prise Salz
Kokosfett zum Ausbacken
Eiweiß zum Bestreichen der Teiglinge
Zubereitung:
Butter mit Eiern, Zucker und einer Prise Salz schaumig rühren, die flüssigen Zutaten zugeben und nochmals rühren. Mehl hinzufügen und circa 3 bis 5 Minuten mit der Knetmaschine kneten. Nicht zu lange, damit der Teig nicht "zäh" wird.
Wer den Teig ausschließlich mit der Hand und ohne Küchenmaschine knetet, sollte circa 45 bis 60 Minuten kneten.
Wenn sich der Teig glatt und "samtig" anfühlt, dann aus der Maschine nehmen und nochmals per Hand einige Minuten weiterkneten. Zu einem großen Kloß formen und darauf achten, dass dieser möglichst glatt ist. Dann etwas flach drücken und über Nacht kühl stellen. Dazu reicht auch eine kühle Speisekammer, es muss nicht zwangsläufig der Kühlschrank sein.
Am nächsten Tag den Teig sehr dünn ausnudeln (nur ganz dünn Mehl unter die Blöchla streuen, also wirklich nur einen Hauch. Oben auf den Teig wird kein Mehl gestreut. Wenn der Teig passt, wird das auch nicht benötigt. Eventuell kann man das Nudelholz etwas mit Mehl einreiben), die Blöchla ausritzeln (es hilft, wenn man sich eine kleine Vorlage aus Backpapier ausschneidet, die man auflegen kann) und in heißem Fett ausbacken. Dafür kann prinzipiell jedes hoch erhitzbare Fett verwendet werden. Besonders geeignet ist jedoch Kokosfett, wie beispielsweise Palmin o.ä.
Nach dem Ausritzeln werden die Teiglinge an einem Rand mit Eiweiß bestrichen (beziehungsweise kurz getaucht) und dann an die Eisen gelegt. Die fürs Backen der Blöchla nötigen Eisen findet man als "Rolleneisen" in gut sortierten Läden für Backzubehör und entsprechenden Internetshops.
Beim Umwickeln der Eisen mit dem Teig muss man darauf achten, dass kein Eiweiß auf die Eisen gelangt, damit die Blöchla nicht festkleben. Falls doch, die Teigreste von den Eisen mit einem Holzlöffel entfernen.
Wichtig ist, dass die Teigstücke nicht zu lang sind und über den oberen Rand des Eisens gehen, weil das Blöchla sonst nicht von der Form geht.
Wenn die Blöchla goldgelb sind und der Teig schön blasig ist, dann sind sie perfekt. Auf ein Papiertuch abklopfen und dann noch heiß in einer Mischung aus Zucker und Zimt wälzen.
Die Blöchla sind einige Zeit haltbar, man kann sie also gut vorbereiten.
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