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Entenhausen in Oberfranken Das Erika-Fuchs-Museum

Sie ist die Grande Dame des deutschen Comics: Erika Fuchs hat drei Jahrzehnte lang die Geschichten von Donald Duck ins Deutsche übersetzt. Die promovierte Kunsthistorikerin verlieh dem Entenhausen-Kosmos viel Sprachwitz und Tiefe. Jetzt widmet ihr Schwarzenbach an der Saale ein eigenes Museum.

Stand: 25.07.2015 | Archiv

Entenhausen in Oberfranken: Das Erika-Fuchs-Museum

Klassikerzitate und "Erikativ"

1951 begann Erika Fuchs Disney-Comics, die damals noch als Schundliteratur angesehen wurden, zu übersetzen. Sie glaubte deshalb, dass diese Bildergeschichten bei den jugendlichen Lesern nicht ankommen werden. Ein Irrtum, wie sich schon bald zeigen sollte.

Drei Jahrzehnte lang war Erika Fuchs die Stimme Entenhausens

Als Übersetzerin hatte Erika Fuchs einen hohen Qualitätsanspruch an sich selbst. So legte sie etwa der Entenfamilie rund um Donald Duck gerne Klassikerzitate von Schiller und Goethe in den Schnabel. Auch die verkürzten Verbformen, wie "Grübel" oder "Stöhn" wurden zu ihren Markenzeichen. Sie werden scherzhaft als "Erikativ" bezeichnet. 

Entenhausen liegt in Oberfranken

Das Erika-Fuchs-Haus in Schwarzenbach a.d. Saale

1906 wurde Erika Fuchs in Rostock geboren und wuchs in Hinterpommern auf. Nach Schwarzenbach an der Saale kam sie zusammen mit ihrem Ehemann Günter, einem Fabrikanten. Auf der Suche nach passenden Namen für Einrichtungen und Ortsnamen in und um Entenhausen ließ sie sich von ihrer Umwelt inspirieren. So flossen das Café Rheingold oder die Bäckerei Köppel aus Schwarzenbach in die Welt von Donald Duck mit ein.

Erika Fuchs mischte sich gerne unter das Volk.

"Ich fahre sehr gerne mit Transportmittel, weil es mir Spaß macht, die Leute reden zu hören und immer wieder zu kontrollieren, wie die Umgangssprache ist"

Erika Fuchs

Enkel Daniel als Sprachzeuge

Zu ihren vier Enkelkindern hatte sie ein enges Verhältnis. Daniel Fuchs erinnert sich gerne an seine an Großmutter zurück. Bei ihren regelmäßigen Besuchen spielte Donald Duck erstaunlicherweise keine besondere Rolle. Die Enkelkinder waren wichtige Sprachzeugen für die Übersetzerin.

"Sie hat uns sicher belauscht, sie hat uns manchmal auch direkt gefragt, es war aber sehr zurückhaltend. Sie hätte nie ihre eigenen Werke vorgelesen, dafür war sie zu bescheiden"

Daniel Fuchs, Enkel von Erika Fuchs

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Gerhard Severin mit seiner Sammlung

Begehbares Entenhausen

Für den Donaldisten Gerhard Severin geht mit der Eröffnung des Erika-Fuchs-Hauses ein langgehegter Wunsch in Erfüllung. Seine Sammlung aus Donald-Duck-Figuren, Comics, sowie seine Forschungsarbeiten zu Entenhausen sind der Grundstock des Museums. Hier kann der Besucher ab dem 1. August 2015 in die Welt der Erika Fuchs eintauchen. In einem Ausstellungsraum ist auf 130 Quadratmetern ein begehbares Entenhausen nachgebaut, so wie es Carl Barks, der bekannteste Disneyzeichner, geschaffen hat. So rücken Schwarzenbach und die Welt von Donald Duck noch ein wenig näher.


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