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Lebendiges Erbe Fotografien aus dem Bamberger Land

Fast jeder hat sie noch zuhause liegen: alte Fotos mit vergilbten Schwarz-Weiß-Aufnahmen. Aber wer ist da bloß drauf? In manchen Familien werden die Geschichten weitergeben, in anderen sterben sie mit den Omas und Opas. Das Bauernmuseum Bamberger Land möchte nun solche alte Geschichten wieder zum Leben erwecken.

Stand: 28.03.2015 | Archiv

Lebendiges Erbe: Fotografien aus dem Bamberger Land

In vielen Schubladen in Bayern verstauben alte Fotos, ohne dass sich jemand daran erinnert, wer eigentlich die ernst blickenden Menschen darauf sind. Die Kreisarchivpflegerin des Landkreises Bamberg, Barbara Spies, sammelt seit Jahren Fotos und die Geschichten dazu. Tausende solcher alter Exemplare sind inzwischen zusammengekommen.

"Ein Bild spricht viel mehr als ich mit Worten ausdrücken kann. Da kann ich fast eine Seite dazu schreiben. Wenn ich aber ein Bild herzeige, kann ich die Gesamtheit, die Atmosphäre, alles kann ich rüberbringen, aber wenn ich keine Geschichte hinter dem Bild hab ist das Bild wertlos. Und die Geschichten hinter den Bildern, zusammen mit dem Bild, das ist es, was etwas wert ist"

. Barbara Spies, Kreisarchivpflegerin

Das retuschierte Familienfoto einer Flüchtlingsfamilie aus Oberhaid.

Da ist beispielsweise das Familienfoto einer Flüchtlingsfamilie aus Oberhaid. Weil alle Bilder auf der Flucht verloren gegangen waren, ließ die Mutter ein Familienfoto mit ihren drei Töchtern machen, in das der vermisste und später für tot erklärte Vater hineinretuschiert wurde.

Oder das Foto einer tauben Schneidermeisterin, die sich während der Nazizeit verstecken musste, weil die Nazis sie zwangssterilisieren wollten. Das Bild eines Fährmannes zeigt, dass er bei schlechtem Wetter die Leute einfach am Ufer stehen ließ.

Kreisarchivpflegerin Barbara Spies hofft, durch die Ausstellung im Bauernmuseum Bamberger Land noch viele Leute zu animieren, ihr solche Fotoschätze zu bringen.

Infos:

Die Ausstellung  „Vergessenes Erbe - 120 Jahre Fotografien vom Bamberger Land“ ist noch bis zum 1. November 2015 zu sehen im Bauernmuseum Bamberger Land, Hauptstraße 3-5, 96158 Frensdorf, Tel.: 09502/8308


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