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Kathrein Reden, Rädern, Ringelreihen

Fast vergessen, erlebt der Volkstanz eine Renaissance - so auch an Kathrein, dem letzten Ball vor der Adventszeit. Dabei galt einst für den Namenstag der geräderten Schutzpatronin der Philosophen: Tanzverbot und alle Räder stehen still!

Stand: 20.11.2014 | Archiv

Symbolbild: Kathreintanz, Volkstanzgruppe | Bild: picture-alliance/dpa

25 November

Mittwoch, 25. November 2015

Nach einem langen Arbeitsjahr, wenn die Ernte eingefahren und die Schafe geschoren waren, zog's die Bauern früher traditionell zum Tanz. Und auch heute gehört Kathrein am 25. November, mit den Faschingsredouten, den Oster-, Mai- und Kirwa-Tänzen, fix in jeden Volkstanzkalender.

Keine Ratschkathl

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Doch lange war das Rundendrehen an Kathrein gar nicht gerne gesehen, und das liegt am überlieferten grausigen Tod der Heiligen. Eine ebenso kluge wie schöne Prinzessin sei Katharina von Alexandria gewesen. Ob sie allerdings wirklich gelebt hat, ist unklar.

Die Legende jedenfalls erzählt, dass Kaiser Maximinus Katharina 306 oder 310 nach Christus hinrichten ließ, nachdem sie 50 namhafte Philosophen ihrer Zeit in einem Disput zum Christentum bekehrte. Sie sollte mit einem messer- und nagelbewehrtem Rad gefoltert und getötet werden, doch das Rad brach angeblich. So wurde sie schlussendlich geköpft.

Alle Räder stehen still

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Mit dem Gedenken an den Tod der Nothelferin gegen das Stottern, der Schutzpatronin der Redner und Philosophen und Namensgeberin der Pariser Schneiderinnen ("Catherinettes") beginnt die Adventszeit. Und daher mussten am 25. November alle Räder stillstehen. Es wurde nicht gesponnen und nicht gemahlenund auch nicht im Kreis getanzt. Kathrein stellt den Tanz ein - theoretisch.

Praktisch hielt sich wohl kaum jemand daran, weshalb noch die "Königlich Allerhöchste Verordnung" vom 18. Juni 1862 sich genötigt sah, in §6 festzulegen: "Die Abhaltung öffentlicher Tanzmusik ist untersagt an katholischen Orten vom ersten Sonntage im Advent bis zum Feste der heiligen drei Könige".

Tanzen in der staaden Zeit

Mit dem wieder erwachenden Interesse am Volkstanz lebt auch die Tradition auf, das Tanzjahr an Kathrein mit einem großen Ball zu beenden. Doch wirklich ruhig war die Adventszeit nie und Tanzfreunde fanden immer einen Anlass zum Schwofen. Seiner Wiederentdeckung harrt bislang der Stephanitanz - am zweiten Weihnachtsfeiertag.


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