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Die Kirmweiber von Hemau Vorm Aussterben bewahrt

Seit über 90 Jahren gibt es in Hemau keinen Fasching ohne die "Kirmweiber". Verkleidete Männer in alten Frauengewändern ziehen durch die Wirtshäuser und verkünden ihre frohe Faschings-Botschaft.

Stand: 07.02.2013 | Archiv

Kirmweiber Hemau | Bild: BR

1923 hatten im oberpfälzischen Hemau am Sonntag nach dem Heilig-Drei-König-Tag ein paar Männer die Idee, den Fasching anzukündigen. Die stade Zeit zwischen Heilig-Drei-König und dem Unsinnigen Donnerstag erschien den Hemauern einfach zu lang und fad. Deshalb verkleideten sie sich als schräge alte Weiber und zogen los um den Fasching ‚offiziell‘ auszurufen. Aus dieser Idee ist eine Hemauer Tradition geworden, die sich bis heute fest erhalten hat.

Josef Dietz ist der Anführer des buntgemischen "Weiberhaufens". Aus dem Josef wird dann eine Josefine, auf dem Rücken bucklig eine Kirm geschnallt. Der Maurermeister im "Unruhestand" ist ein richtiger Faschingsnarr und schon seit 1961 dabei. Er hat die Tradition der Kirmweiber in den 70er Jahren gerettet, als nur noch wenige Hemauer Männer Interesse am Kirmzug hatten. Heute ist der Kirmzug bei alt und jung wieder sehr beliebt, dank Josef Dietz, der jedes Jahr aufs neue seine Mitstreiter zusammentrommelt …


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