Geheimnisvolle Funde Die Kirschbaumhöhle auf der Frankenalb
Es ist ein einzigartiger Fund: in einer noch unberührten Höhle mitten auf der Fränkischen Alb finden Forscher archäologische Überreste von Mensch und Tier. Nun liegen erste wissenschaftliche Ergebnisse vor: Der älteste Schädel, der bisher geborgen wurde, ist über 4.700 Jahre alt.
Der genaue Ort der Höhle ist geheim, und das soll auch so bleiben. Irgendwo in der Fränkischen Alb liegt sie. Die Wissenschaftler wollen sie vor Plünderungen schützen. Die Höhle gilt in Europa als einzigartig, weil sie in den letzten Jahrtausenden unberührt blieb. Die Gebeine der Menschen und Tiere liegen immer noch genau so da, wie sie damals in die Höhle gelangten.
Zu verdanken ist der Fund zwei leidenschaftlichen Höhlenforschern, Steffen Hoffmann aus Erlangen und Berthold Hofmann aus Heiligenstadt. Sie entdeckten vor einiger Zeit die Höhle, erkannten ihre Bedeutung und meldeten sie dem Landesamt für Denkmalpflege. So konnte sie für die Wissenschaft bewahrt werden.
Kultort, Beerdigunggstätte oder Opferplatz?
Schädel und Knochen von neun Menschen und zwanzig verschiedenen Tieren fanden die Forscher bislang in der Kirschbaumhöhle auf der Frankenalb.
Dr. Timo Seregély und Phil Burgdorf von der Uni Bamberg untersuchen die prähistorischen Funde. Sie vermuten sogar noch weit mehr in den darunter liegenden Schichten. Erste Altersdatierungen haben ergeben: über tausende von Jahren hinweg gelangten immer wieder Menschen- und Tierkörper in die metertiefe sehr enge Höhle. Der älteste Schädel, der bisher geborgen wurde, ist über 4.700 Jahre alt, ein etwa 45 Jahre alter Mann aus der Jungsteinzeit.
Doch wie kam dieser Mann in die Höhle? Die Forschungen haben gerade erst begonnen und man darf gespannt sein, was die Wissenschaftler noch ans Licht bringen werden.