Frau kauft Kloster Eine Chance für Wessobrunn?
Die Naturkosmetik-Unternehmerin und Architektin Martina Gebhardt hat sich einen neuen Firmensitz gekauft. Nicht irgendeinen, sondern einen Ort mit Geschichte - im Kloster Wessobrunn kehrt bald wieder Leben ein.
Das oberbayerische Kloster Wessobrunn: Zuletzt haben es elf Missions-Benediktinerinnen bewohnt, die die Arbeit aber nicht mehr bewältigen konnten. Nach 99 Jahre ihres Wirkens mußten sie ausziehen. Letztes Jahr kaufte sich schließlich die Naturkosmetik-Herstellerin und Architektin Martina Gebhardt ein. Damit hat sie sich eine große Aufgabe gestellt, denn die 160 Räume des Gebäudes wollen genutzt werden.
"Es ist groß in erster Linie und es muss in irgendeiner Form auch von der Größe her bewältigt werden. Denn ein Gebäude lebt ja nur, wenn es Leben dort drinnen gibt. Und das ist jetzt meine Aufgabe."
Martina Gebhardt, Naturkosmetik-Unternehmerin
Im ehemaligen Garten der Nonnen möchte Martina Gebhardt für die Kosmetik Blumen und Kräuter ökologisch anbauen.
Dass die Missions-Benediktinerinnen und die Gemeinde Wessobrunn sich für die in München geborene Unternehmerin als Käuferin entschieden haben, liegt neben dem überzeugenden Nutzungskonzept vor allem auch daran, dass die Pfarrei Wessobrunn weiterhin das obere Geschoss des Prälatentrakts behalten kann.
Dort finden regelmäßig Führungen statt, bei denen die Besucher nicht nur die Geschichte des Kloster erfahren, sondern auch die Stuckverzierungen der bekannten „Wessobrunner Schule“ bestaunen können. Sie wurde von Johann Schmuzer im 17. Jahrhundert begründet. Viele namhafte Stuckateure gingen aus ihr hervor. Deren Werke kann man auch im Kloster Ettal und der berühmten Wieskirche bewundern.
Führungen im Kloster finden am Mittwoch bis Sonntag sowie an Feiertagen um 15 Uhr statt. Treffpunkt ist am Eingang zum Pfarramt, Klosterhof 6, 82405 Wessobrunn.
Anmeldungen für zusätzliche Gruppenführungen: Tel. 08809/222 oder wessobrunn@bistum-augsburg.de. Weitere Informationen: www.pfarrei-wessobrunn.de