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Eine Spurensuche in Immenstadt Bewegende Entdeckungen

Seit 80 Jahren gibt es die so genannten Kreisbildstellen. Als Medienzentren sind sie vor allem für Filme im Unterricht an Schulen zuständig. In Immenstadt sichtet die dortige Leiterin Doris Sippel das historische Filmmaterial und sucht die Orte dann in der heutigen Stadt auf. Mit überraschenden Ergebnissen…

Stand: 26.03.2016 | Archiv

Eine Spurensuche in Immenstadt: Bewegende Entdeckungen

Einer der Orte liegt am Mittag, dem Hausberg über Immenstadt. Hier stand einst die größte Naturschanze Deutschlands, auf der internationale Skispringen stattgefunden haben. Heute sieht man praktisch gar nichts mehr, nachdem ein Bergrutsch 1965 die Schanze zerstört hat.

Immenstadt in der Nachkriegszeit.

Die 1950er Jahre, das war auch die Zeit, als Immenstadt mit fast 2.000 Heimatvertriebenen stark gewachsen ist. Ein alter Film dokumentiert die Entstehung eines neuen Baugebiets, das heute veraltet ist. Gerade findet ein Generationenwechsel statt: In Zeiten von Wiederaufbau und Wirtschaftswunder entstandene Häuser werden abgerissen, weil sie nicht mehr den heutigen Ansprüchen genügen.

Gleich dahinter liegt ein kleines grünes Tal, eine Alpweide. Man muss sich schon so gut auskennen wie der Hirte Peter Breier, um die im Boden verborgene Startrampe des einstigen Motocrossrennens zu entdecken. Über zwei Jahrzehnte lang hat dieses jährliche Ereignis rund 20.000 Besucher angezogen. Aufnahmen einer Feuerwehrübung aus dem Jahr 1930 sind erhalten - der Hauptmann damals noch mit Pickelhaube und ordenübersät. Die Durchfahrt des Zugs der Fußballweltmeister im Jahr 1954.

Schwester Augustine und Schwester Fatima betrachten zusammen mit Doris Sippel die historischen Aufnahmen des Konvents Maria Stern.

Und dann Aufnahmen der Fronleichnamsprozession mit der stattlichen Abordnung der Franziskanerinnen von Maria Stern. Schwester Augustine und Schwester Fatima werden wehmütig, wenn sie heute die alten Bilder des blühenden Konvents sehen.

Für Doris Sippel, Leiterin des Schulmedienzentrum, wie die Kreisbildstelle heute heißt, ist das historische Material nur eine ehrenamtliche Zusatzaufgabe. Sie ist als ausgebildete Medienpädagogin Filmlehrerin an den Schulen im Oberallgäu. Die alten Filme machen die Vielschichtigkeit der heutigen Stadt sichtbar. Sie zeigen auch, wie sich der Ort mit den Menschen verändert.


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