Die Skifans von Muggendorf Abenteuerlustige Pioniere
Als Skigebiet ist das "Muggendorfer Gebürg" eigentlich nicht bekannt. Doch wenn man in der Fränkischen Schweiz lebt und den Traum vom Skifahren hat, muss man eben kreativ sein. Und so hatten die Muggendorfer Skipioniere 1970 die Idee, an ihrem 50 m hohen Hausberg einen Skilift zu errichten.
"Dadurch, dass wir früher Landwirtschaft gehabt haben, hatten wir im Sommer keine Zeit zum Fussball spielen oder für einen anderen Sport. Und so haben wir im Winter das Skifahren angefangen", erklärt Heinrich Pöhlmann.
Mit seinem Bruder Paul und seinen Freunden fuhr er damals mit 2,20 m langen Holzbrettern, die der Vater aus Eschenholz gebaut hat. Nachdem Heinrich die Bretter beim Hochlaufen des Berges abgebrochen sind, kamen sie auf die glorreiche Idee, in Muggendorf einen Skilift zu bauen. Ein Wagnis, es gab keine staatliche Förderung, weil die Fränkische Schweiz nicht als schneesicher gilt.
Dennoch trafen sich einige Sportler, um einen Finanzierungsplan für einen 20.000 DM teuren Schlepplift aufzustellen. Und an Silvester 1970 konnten sie ihre erste Liftfahrt machen.
Unten standen die interessierten Muggendorfer und voller Begeisterung sagte der Kolonialwarenhändler zum Baumeister: "Max des wird a Goldgrum". Die Goldgrube ist es geworden. Zwar keine finanzielle - dafür aber eine ideelle Goldgrube.
Heute zählt die Muggendorfer Skiliftgesellschaft 80 Mitglieder. Erster Vorstand ist inzwischen Heinrichs Sohn Markus Pöhlmann.