Zwischen Spessart und Karwendel Regionales Weihnachtsgebäck - Kulmbacher Butterbrote
Von der Optik her erinnern sie mit ihrer dicken, weißen Zuckerglasur tatsächlich ein bisschen an Butterbrote, aber schmecken tun sie ganz anders: Kulmbacher Butterbrote sind eine regionale Weihnachtsspezialität. Die Plätzchen werden mit einem speziellen Backförmchen aus Mürbeteig ausgestochen und bescheren einem - dank der darin verwendeten Gewürze - ein wohliges Weihnachtsgefühl beim Naschen.
Traditionen sollten erhalten bleiben - besonders, wenn sie so fein sind! Trotzdem wären die Kulmbacher Butterbrote beinahe in Vergessenheit geraten. Denn sie sind eigentlich überhaupt nur in der Gegend um Kulmbach in Oberfranken bekannt - und auch da gab es immer weniger Menschen, die sie zur Weihnachtszeit noch gebacken haben. Sehr schade, denn die würzigen Mürbeteigplätzchen sind wirklich eine kleine Sünde wert.
Doch zum Glück hat Katrin Geyer, damals eine Redakteurin bei der örtlichen Tageszeitung, 2017 noch rechtzeitig eine große Rettungsaktion für die Kulmbacher Butterbrote gestartet: Sie brachte massenhaft der dafür benötigten Ausstechförmchen unter die Leute – und der inzwischen pensionierte Rechtsanwalt Hans Dieter Herold gab die passenden Kurse dazu. Jetzt werden sie glücklicherweise wieder häufiger gebacken!
Und damit die Kulmbacher Butterbrote auch im restlichen Bayern bekannter werden, haben wir hier sein Rezept festgehalten.
Rezept für Kulmbacher Butterbrote
Zutaten
375 g Weizenmehl 405
250 g Butter
100 g Zucker
½ TL Backpulver
2 Msp Salz
1 Vollei
2 Eigelb
40 g Kakao
20 g Blockschokolade (gerieben)
½ - 1 Zitrone (Schale)
10 g Zimt (gemahlen)
5 g Nelken (gemahlen)
Für die Glasur
250 g Puderzucker
Zitronensaft
evt. etwas Wasser nach Bedarf
Zubereitung
Alle Zutaten vermengen, zu einem festen Mürbteig kneten und diesen dann mindestens drei Stunden in den Kühlschrank stellen. Anschließend den Teig nicht zu dünn ausrollen, Plätzchen ausstechen, auf Blech mit Backpapier setzen und bei 180° (Ober- Unterhitze) circa 10 - 15 Minuten backen. Bei zwei Blechen geht auch Umluft, dann eventuell kürzere Backzeit beziehungsweise Reduzierung der Temperatur.
Für den Guss Puderzucker in eine kleine Schale geben, Zitronensaft nach und nach zufügen und einrühren. Er sollte dick und sehr cremig sein und wird abschließend auf die abgekühlten Plätzchen aufgestrichen.
Tipps:
Kakao färbt intensiver dunkel als Schokolade. Schokolade enthält mehr Zucker. Wer die Plätzchen nicht so süß will und dunkler, sollte mehr Kakao einarbeiten.
Vorsicht bei den Gewürzen: Nicht zuviel Zimt und keinesfalls zuviel Nelken. Manche geben auch Vanille zu beziehungsweise tauschen einen Teil des Zuckers mit Vanillezucker aus. Die Zitrone, insbesondere die Schale (intensiv), macht sich gut am Teig.