Vielseitig Nürnberger Zwetschgenmännle
Sie haben Hochkonjunktur auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt, die Zwetschgenmännle. Über 350 verschiedene Drahtfiguren mit Dörrobst gibt es dort inzwischen. Ob bügelnde Hausfrau oder Jugendlicher mit Skateboard, es gibt sie buchstäblich für jeden Geschmack ...
Zwetschgenmännle, die kleinen Figuren aus Dörrzwetschgen gibt es einer Sage nach bereits seit über 500 Jahren. Ein kranker Mann soll sich so einst bei den Kindern aus dem Dorf bedankt haben, die ihn mit Essen versorgt haben.
Diese kleinen ‚Urgesteine‘ sind jedes Jahr ein Renner auf dem Nürnberger Christkindlesmarkt. Hergestellt werden sie u.a. von der Familie Schrödel. Susanne und Klaus Schrödel basteln und verkaufen die Zwetschgenmännle inzwischen in der vierten Generation. Der ‚Nackerte mit Spitzhut‘ ist ihr ältestes Modell, es stammt noch von der Urgroßmutter. Doch heute sind mehr jene mit Gewand angesagt. Vor allem diejenigen mit traditioneller fränkischer Tracht.
Bereits seit Januar bastelt Susanne Schrödel neue Männle. So wie sie es als Kind von ihren Eltern gelernt hat. Vor der Adventszeit ist besonders viel zu tun und die ganze Familie hilft zusammen. Bis zu 45 Minuten dauert es, bis ein Zwetschgenmännle in Handarbeit fertiggestellt ist. Richtig gelagert kann ein Zwetschgenmännle beachtlich alt werden. Manchmal erzählen die Leute am Stand der Schrödels, dass sie ihr Zwetschgenmännle schon seit 40 Jahren haben. Susanne Schroedel freut sie dann besonders, denn die hat noch ihr Vater gemacht.
Seit die Töchter der Schrödels beim Basteln mithelfen, entsteht eine neue Generation von Zwetschgenmännle. Ob mit Skateboard oder ein Zwetschgenmännle in der Badewanne, das Champagner trinkt und Radio hört. Jedes Wochenende kommen die Kinder zum Verkaufen. Sie möchten die Tradition der Zwetschgenmännle später weiterführen. Doch verdienen läßt sich mit den kleinen Figuren aber kaum etwas. Diese Tradition bleibt wohl bei jenen, die die Zwetschgenmännle einfach nur lieben und schätzen.