Zum 70. Todestag von Dietrich Bonhoeffer Dietrich Bonhoeffer: Pfarrer und Widerstandskämpfer "stationen.Dokumentation"
Montag, 06.04.2015
00:00
bis 00:45 Uhr
ARD alpha
2005
Der Name Dietrich Bonhoeffer steht weltweit für den mutigen und aufrechten Kampf gegen Unmenschlichkeit und Unrecht. Christsein bedeutete für den Pfarrer auch gesellschaftliche Parteinahme und politischer Widerstand. Früher als manche seiner Zeitgenossen erkennt er die Tragweite der Unrechtshandlungen des Dritten Reiches und wird zum entschiedenen Gegner der Nazis. Seine Zivilcourage bezahlt er mit dem Leben. Im April 1945 wurde Bonhoeffer im Konzentrationslager Flossenbürg umgebracht.
Nach mehreren Auslandsaufenthalten arbeitete Bonhoeffer als Privatdozent, Studentenpfarrer und Jugendseelsorger in Berlin. Durch seinen Schwager Hans von Dohnanyi kam er zum Kreis der Widerständler um General Hans Oster und Generaloberst Ludwig Beck. 1940 erhielt er von der Gestapo Lehr- und Predigtverbot. 1943 wurde er unter der Beschuldigung der Wehrkraftzersetzung verhaftet. Im Morgengrauen des 9. April 1945 – wenige Tage vor der Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg – wurde Bonhoeffer auf persönlichen Befehl Hitlers hingerichtet. In der Nacht zuvor war er zusammen mit fünf anderen Widerstandskämpfern in einem Scheinprozess wegen „Kriegsverrats“ zum Tode verurteilt worden.
Dietrich Bonhoeffer hat bis zuletzt für seine Theologie eingestanden. Seine in der Haft entwickelten Gedanken über die Aufgabe der Kirche in der Zukunft gehören zu den stärksten Infragestellungen der kirchlichen Praxis bis heute. In dieser Zeit entstanden die bekannten Gedichte „Wer bin ich?“ und „Von guten Mächten“.
Redaktion:
Klaus Wölfle