BR-Magazin-Tipp: Wissen Was ist geblieben?
Vor 70 Jahren wurde der Theologe und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer ermordet
Sein Name steht für Widerstand im Nationalsozialismus und für ein Christentum, das zur absoluten Zivilcourage verpflichtet: Dietrich Bonhoeffer. Am 9. April 1945 wurde der Pfarrer im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet. Alle, die wie er mit dem Attentat des 20. Juli 1944 in Verbindung gebracht wurden, sollten das "Dritte Reich" nicht überleben. Der evangelische Theologe leistete Widerstand mit Worten – doch wäre es erforderlich gewesen, er hätte auch selbst zur Waffe gegriffen, daran ließ er kaum Zweifel: "Wenn ich an Hitler rankommen könnte, würde ich die Bombe selber werfen", sagte Bonhoeffer einmal zu seinem Schwager Hans von Dohnany. Können Jugendliche heute eine solch radikale Haltung nachvollziehen? 14 Schülerinnen und Schüler des Dietrich- Bonhoeffer-Gymnasiums Oberasbach im Landkreis Fürth haben sich mehrere Monate lang auf die Spuren des Widerstandskämpfers begeben. In Berlin, in Eisenach bei der Tagung der Bonhoeffer-Gesellschaft, in Flossenbürg und nicht zuletzt im Klassenzimmer wollten sie mehr über den Mann erfahren, dessen Namen ihre Schule trägt. In den von ihnen selbst gestalteten "Evangelischen Perspektiven" kommen die Schülerinnen und Schüler mit ihren Gedanken zu Bonhoeffer zu Wort.
Auch die Sendung "Theo.Logik" fragt 70 Jahre nach Bonhoeffers Hinrichtung: Was ist geblieben von seinen Gedanken? Und: Wofür lohnt es sich heute aufzustehen? Von Beginn des sogenannten "Dritten Reichs" an hatte Bonhoeffer sich gegen die Judenverfolgung eingesetzt, er leistete mit seinem Denken und seinen Schriften als einer der führenden Köpfe der Bekennenden Kirche Widerstand gegen die NS-Diktatur – dabei ging es ihm um Fragen wie die Zivilcourage und Authentizität der Kirche. Viel zu Wenige haben Bonhoeffers Mut besessen, das war das bedrückende Fazit der evangelischen Kirche nach dem Krieg. Seine Theologie und er wurden posthum gefeiert.