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alpha-thema: Christentum in Nordafrika Pilgerstätten in Ägypten · Das Katharinenkloster und Abu Mena

Mittwoch, 09.08.2023
15:30 bis 16:00 Uhr

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2004

Auf dem Gipfel des Berg Sinai erhielt Moses von Gott die zehn Gebote. Seitdem gehört der Djebel Moasa zu den heiligsten Stätten der christlichen Glaubenswelt. An seinem Fuß liegt das Kloster St. Katharina, ein griechisch-orthodoxes Kloster, das seit dem 6. Jahrhundert besteht. Mohammed, arabische Kalifen, türkische Sultane, Napoleon und die ägyptischen Könige, alle stellten das Kloster unter ihren Schutz und bewahrten es so bis heute vor Plünderung und Zerstörung. St. Katharina besitzt heute die größte Ikonensammlung der Welt. Und die Bibliothek ist neben dem Vatikan die wertvollste Schriftensammlung der Glaubensgeschichte. Abu Mena war einst der größte christliche Pilgerort in Ägypten. Das "Lourdes" des christlichen Mittelalters, so wird es von den Wissenschaftlern genannt, entstand im 5. Jahrhundert. Der heilige Menas war ein römischer Legionär, der als christlicher Märtyrer starb. Der Legende nach wurde er in der Wüste nahe Alexandria begraben. An seinem Grab entwickelte sich ein Pilgerzentrum. Mit dem Siegeszug des Islams geriet die Stadt im 11. Jahrhundert in Vergessenheit. Eintausend Jahre war die Stadt im Wüstensand vergraben. Erst 1905 fand der Frankfurter Archäologe Kaufmann den Ort und grub ihn in den nächsten Jahrzehnten wieder aus. Eine Arbeit, die bis zum heutigen Tag andauert. Für ägyptische Christen, die Kopten, ist Abu Mena seit der Ausgrabung wieder der wichtigste christliche Wallfahrtsort.

Redaktion: Gábor Toldy