alpha-geschichte Zwei Leben für Europa · Gustav Stresemann und Aristide Briand
Sonntag, 09.06.2024
21:05
bis 21:50 Uhr
- Untertitel
- Video bereits in der Mediathek verfügbar
ARD alpha
2022
Sie waren die Staatenlenker im Auge des Sturms: Gustav Stresemann und Aristide Briand hatten sich in den Jahren 1918 bis 1932 dem Wunsch verpflichtet, Deutschland und Frankreich zu versöhnen. Nach dem Ersten Weltkrieg bricht in Europa eine Zeit voller Chancen und Gefahren an. Die althergebrachten Strukturen, die Monarchien und die Wirtschaftssysteme sind zusammengebrochen. Alte Bündnisse gelten nicht mehr, die neuen werden zu Kolossen auf tönernen Füßen. Es gibt viel zu tun für diejenigen, die eine stabile Neuordnung mit dem Ziel eines dauerhaften Friedens schaffen wollen. Und sie müssen über ihre eigenen Schatten springen, denn der Krieg hat die Menschen traumatisiert und die Herzen verbittert. Trotzdem versuchen die Außenminister Frankreichs - Aristide Briand - und des Deutschen Reiches - Gustav Stresemann - ihre Länder in die Richtung eines geeinten Europas zu lenken. In ihren Augen ist es die einzige Lösung zur Sicherung des Friedens. Aber auch sie selbst sind hin- und hergerissen zwischen alter und neuer Ordnung, zwischen den Wünschen ihrer revanchistischen und nationalistischen Regierungen und ihren Herzen. Der filmische Mix aus Archivbildern und Nachinszenierungen zeigt faktenreich und emotional zwei Staatsmänner, die sich in schwierigen Verhandlungen nichts schenken, aber zugleich an ihrer gemeinsamen Vision festhalten. Auch wenn diese zwei Menschenleben nicht ausreichen, um die Früchte ihrer Arbeit zu ernten - die Samen haben sie für die nächste Generation gesät. 1926 bekommen Aristide Briand und Gustav Stresemann den Friedensnobelpreis verliehen. Es ist ein Zeichen des Glaubens der Völker der Welt an ein Europa in Frieden.
Redaktion:
Gábor Toldy