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alpha-Thema: "Polen" Als die Polen in den Norden kamen Aus Haren wird Maczkow

Harens Bürgermeister Markus Honnigfort (links) und Uli Schepers vom Heimatverein (rechts) treffen polnischen Zeitzeugen Mieczkowski in London. | Bild: © NDR/NDR/Filmteam Papstein, honorarfrei - Verwendung gemäß der AGB im engen inhaltlichen, redaktionellen Zusammenhang mit genannter NDR-Sendung bei Nennung "Bild: NDR/NDR/Filmteam Papstein" (S2). NDR Presse und Information/Fotoredaktion, Tel: 040/4156-2306 oder -2305, pressefoto@ndr.de.

Donnerstag, 10.11.2016
21:00 bis 21:45 Uhr

ARD alpha
2015

Es ist ein nahezu unbekanntes Kapitel der deutschen Nachkriegsgeschichte. Seite an Seite mit den Engländern marschierten auch Soldaten der polnischen Exilregierung nach Norddeutschland. Ganze drei Jahre blieben sie und waren für eine Kleinstadt im Emsland sogar mehr als eine Besatzungsmacht.
Viele Harener dachten, der Krieg sei vorbei und sie könnten nun zupackend in die Zukunft steuern. An Pfingsten 1945 mussten aber die Bewohner unerwartet ihre Häuser räumen. Sie durften nur das Nötigste mitnehmen. Knapp 1.000 Familien wurden obdachlos. Fortan wohnten Polen in ihrer Heimatstadt, Soldaten, aber auch befreite Kriegsgefangene und Vertriebene. Haren war quasi über Nacht eine kleine polnische Enklave geworden, verlor sogar seinen Namen und hieß seinerzeit Maczkow. Die Harener Bevölkerung kam bei Freunden und Verwandten in den umliegenden Dörfern unter. Die britische Militärregierung hatte so entschieden.
In der Dokumentation aus der Reihe "Unsere Geschichte" kommen die letzten noch lebenden Zeitzeugen zu Wort, historische, teilweise bislang unveröffentlichte Filmaufnahmen sind zu sehen. Dokumente aus britischen Archiven zeugen von einer Nachkriegsepisode, die aus heutiger Sicht absurd erscheinen mag, für viele Tausend Menschen, Deutsche wie Polen, aber drei Jahre lang Lebensalltag war.

Redaktion: Gábor Toldy