Schostakowitsch - Gergijew: Die Sinfonien 4. Sinfonie c-moll op. 43 (1935-1936)

Nacht auf
Samstag, 02.12.2017
03:25
bis 04:30 Uhr
ARD alpha
2013
Nach dem großen Erfolg des Tschaikowski-Symphonienzyklus unter der Leitung von Waleri Gergijew zeigt ARD-alpha nun eine große Retrospektive der Werke von Dmitri Schostakowitsch (1906-1975), die alle 15 Sinfonien und sechs Instrumentalkonzerte sowie ein dokumentarisches Porträt von Reiner E. Moritz umfasst, der den russischen Komponisten noch persönlich kannte. Das Werk Schostakowitschs ist ein Lehrstück darüber, wie man sich als Künstler auch in einer Diktatur - trotz des ständigen Vorwurfs des Formalismus - seine schöpferische Freiheit erhalten kann. Schostakowitsch lebte und wirkte ausschließlich in der Sowjetunion und wurde mal gefeiert, mal verdammt. Der Komponist ging mutig seinen Weg und erregte mit seiner Musik das "stärkste Gefühl, das ein Mensch haben kann". Kompromisslos in der Sache, hin und wieder konziliant in der Form wusste er die Vorgaben des sozialistischen Realismus brillant zu umgehen, um das auszudrücken, was er fühlte, was er seinen Zuhörern mitteilen wollte. Die vorliegenden Fernsehaufzeichnungen entstanden über den Zeitraum eines Jahres mit Gergijew und seinem Sankt Petersburger Mariinski-Orchester sowie internationalen Spitzensolisten im Pariser Salle Pleyel.
Sinfonie Nr. 4
Trotz der heftigen Angriffe, denen Schostakowitsch im Jahr 1936 ausgesetzt war, vollendete er seine Vierte Sinfonie im selben Jahr; aber er musste sie vor der Premiere in Leningrad zurückziehen - wahrscheinlich auf Druck des Sekretärs der Komponistenvereinigung, der bei den Proben anwesend war. Die Sinfonie erklang daher erstmals 25 Jahre nach ihrer Entstehung, am 30. Dezember 1961, im Großen Konzertsaal des Moskauer Konservatoriums unter der Leitung von Kyrill Kondraschin. Schostakowitsch sagte später: "In vieler Hinsicht ist die Vierte allen späteren Sinfonien überlegen." Otto Klemperer, der 1936 ein Konzert in Leningrad dirigierte, sah sich die Partitur an und war beeindruckt von den Passagen, die ihm Schostakowitsch auf dem Klavier vorspielte. Das Werk ist eines der größten und längsten, die der Komponist je schuf, und erfordert ein riesiges Aufgebot an Musikern, einschließlich eine Batterie von Perkussionsinstrumenten.
Redaktion:
Gábor Toldy
Dirigent/Dirigentin:
Waleri Gergijew
Klassik zum Sehen
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