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alpha-thema: Kunstmarkt Kunsthändler Paul Cassirer

Kunsthändler - Paul Cassirer (Gemaelde von Kalckreut) | Bild: picture-alliance/dpa

Montag, 26.08.2019
21:25 bis 21:50 Uhr

ARD alpha
2017
Folge 2 von 3

Paul Cassirer hat den Kunstmarkt um 1900 ganz wesentlich geprägt: Er gründete damals die wichtigste Galerie für zeitgenössische Kunst in Europa. Als Pionier etablierte Paul Cassirer die Impressionisten in Berlin, in einer Zeit, als diese Malerei noch von Kaiser Wilhelm II. als „Rinnstein-Kunst“ bezeichnet wurde. Edouard Manets „Frühstück im Grünen“ (Le déjeuner sur l’herbe) oder Vincent van Goghs „Sonnenblumen“ (1888) - heute Ikonen der Moderne - gingen durch die Hände von Paul Cassirer.

Die Welt des Kunsthandels ist eine wenig transparente Welt: Gemälde werden für über Hundert Millionen Dollar verkauft, obwohl der Materialwert von Farbe, Leinwand und Keilrahmen selbst nur wenige Dollar ausmacht. Wie entstehen diese Preise? Und wer sind die Menschen, die dahinter stecken? Die ARTE-Reihe wirft einen Blick hinter die Kulissen des schillernden Kunstbetriebs. Von Berlin, Paris, Basel, London bis Hongkong - ein Jahr hat die Filmemacherin und Kunsthistorikerin Grit Lederer Händler und Galeristen begleitet.

Einer von ihnen hat den Kunstmarkt um 1900 ganz wesentlich geprägt: Paul Cassirer. Der Sohn aus einer vermögenden jüdischen Familie gründete damals die wichtigste Galerie für zeitgenössische Kunst in Europa. Als Pionier etablierte Paul Cassirer die Impressionisten in Berlin, in einer Zeit, als diese Malerei noch von Kaiser Wilhelm II. als „Rinnstein-Kunst“ bezeichnet wurde. Edouard Manets „Frühstück im Grünen“ (Le déjeuner sur l’herbe) oder Vincent van Goghs „Sonnenblumen“ (1888) - heute Ikonen der Moderne - gingen durch die Hände von Paul Cassirer. Wie stemmte der Kunsthändler 1914 eine Ausstellung mit 150 Werken von Vincent van Gogh?

Die Autoren und Verleger Walter Feilchenfeldt, dessen Vater einst der Geschäftspartner von Paul Cassirer war, und Bernhard Echte geben Auskunft. Sie haben mehrere Bände zu Cassirers Berliner Kunstsalon zwischen 1901 und 1914 herausgegeben.
Giovanna Bertazzoni, die Chefin für Moderne beim Auktionshaus Christie’s London, wiederum erläutert, wie heute die hohen Verkaufspreise für diese gefragten Werke der Impressionisten entstehen.

Redaktion: Gábor Toldy