Prof. Dr. Stephan Clemens, Biochemiker Arsen ist überall – Forschen gegen die schleichende Vergiftung
Der Biochemiker Stephan Clemens von der Universität Bayreuth verrät, wie gefährliches Arsen in der Natur abgebaut werden kann.
Arsen wurde bis ins 19. Jahrhundert gezielt eingesetzt, um sich unliebsamer Mitbürger auf schnelle Art zu entledigen. Kaum bekannt ist, dass Arsen praktisch überall in unserer Umwelt zu finden ist. Sowohl natürliche Prozesse als auch menschliche Aktivitäten sind dafür verantwortlich. Die Konzentrationen sind meist gering, doch nehmen Nahrungspflanzen das Arsen aus der Umwelt auf. Vor allem Reis neigt dazu, der in vielen Ländern das wichtigste Grundnahrungsmittel und eigentlich gesund ist. Über Jahre hinweg kann es paradoxerweise jedoch zu einer schleichenden Arsen-Vergiftung kommen. Geo- und Biowissenschaften arbeiten gemeinsam daran, die Wege von Arsen in der Natur zu verstehen und bald wird es dank moderner Züchtungsmethoden möglich sein, Pflanzen praktisch ohne Arsen-Aufnahme auf die Felder zu bringen.
Vita:
1985-1991 Studium der Biologie an der Universität Münster und der University of Sussex
(Brighton, UK)
1995 Promotion am Institut für Biochemie und Biotechnologie der Pflanzen,
Universität Münster
1996-1998 Postdoktorand/Research Associate an der University of California San Diego
1998-2006 Gruppenleiter am Leibniz-Institut für Pflanzenbiochemie
2003 Habilitation, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Seit 2006 Inhaber des Lehrstuhls für Pflanzenphysiologie, Universität Bayreuth
2009-2011 Dekan der Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften
Seit 2009 Dreimal Gewinner der „Goldenen Kreide“ für die beste Lehre in der Fakultät für Biologie, Chemie und Geowissenschaften
2012-2016 Direktor der „Forschungsstelle für Nahrungsmittelqualität“
Seit 2018 Gründungsdekan der „Fakultät für Lebenswissenschaften: Lebensmittel,
Ernährung und Gesundheit“ auf dem neu entstehenden Campus Kulmbach der Universität Bayreuth