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Prof. Dr. Karl Leo, Optoelektroniker Bioelektronik der Zukunft

Auf der Basis von Kohlenstoff können flexible, biokompatible und abbaubare Bauelemente kreiert werden. Prof. Dr. Leo von der TU Dresden forscht an flexiblen, biokompatiblen und abbaubaren organischen Halbleitern.

Stand: 18.10.2024

Prof. Dr. Karl Leo, Optoelektroniker: Bioelektronik der Zukunft

Durch die Verwendung neuartiger, organischer Halbleiter auf Basis von Kohlenstoff werden flexible, biokompatible und abbaubare Bauelemente möglich. Vision sind beispielsweise resorbierbare Bauelemente, die postoperativ Vitalfunktionen überwachen und nach einiger Zeit rückstandslos abgebaut werden. Prof. Leo und sein Team forschen an integrierten sensorischen Biohybrid-Systemen, die biologischen Systemen angepasst sind.

Digitale Informationsverarbeitung mit Hilfe von Elektronik dominiert die jüngste Vergangenheit der menschlichen Zivilisation und hat sehr schnell nahezu alle Lebensbereiche verändert. Neue Ansätze zu einer Bioelektronik der Zukunft heben die Grenzen zwischen elektronischen Schaltungen und lebenden Organismen auf: Durch die Verwendung neuartiger, organischer Halbleiter auf Basis von Kohlenstoff werden flexible, biokompatible und abbaubare Bauelemente möglich. Vision sind beispielsweise resorbierbare Bauelemente, die postoperativ Vitalfunktionen überwachen und nach einiger Zeit rückstandslos abgebaut werden. In einem weiteren Schritt werden integrierte sensorische und aktorische Biohybrid-Systeme, die strukturell und funktionell biologischen Geweben angepasst sind, möglich. Sie verschmelzen erstmals biologische und elektronische Informationsprozesse technologisch. Soziale, ethische und rechtliche Aspekte der neuen Materialien und Technologien werden durch Forschungsthemen wie Datensicherheit, Design, Recycling und Nutzerakzeptanz frühzeitig berücksichtigt.

Vita

Nach dem Physikstudium an der Universität Freiburg promovierte Karl Leo 1988 an der Universität Stuttgart mit einer am Max-Planck-Institut für Festkörperforschung bei Hans Queisser ausgeführten Arbeit zur Ultrakurzzeit-Spektroskopie in Halbleitern. Von 1989 bis 1991 war er Postdoc bei den Bell Laboratories in Holmdel, NJ, U.S.A. und ab 1991 Oberassistent an der RWTH Aachen. Seit 1993 leitet er das Institut für Angewandte Photophysik der Technischen Universität Dresden. Sein aktuelles Arbeitsgebiet sind Organische Halbleiter, von den Grundlagen bis hin zu Anwendungen, z.B. als Organische Leuchtdioden (OLED) und Organische Solarzellen. Seine Arbeiten wurden mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Zukunftspreis des Deutschen Bundespräsidenten. Er ist Mitbegründer einiger Firmen, u.a. Novaled GmbH und Heliatek GmbH

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