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"14,74 oder das Streben nach Mittelmäßigkeit" Kurzfilm von Antoine Dengler Der erste Kuss und wie man ihn bekommt

Der Kurzfilm "14,74 oder das Streben nach Mittelmäßigkeit" erzählt die berührende Geschichte eines herzkranken Jungen, der sich nichts sehnlicher wünscht als den ersten Kuss.

Von: Florian Kummert

Stand: 18.08.2021

„Der erste Kuss“, davon erzählt der Kurzfilm „14,74 oder das Streben nach Mittelmäßigkeit" von der Filmakademie Baden-Württemberg.  | Bild: Filmakademie Baden-Württemberg

Statistisch gesehen, küssen Jungen hierzulande zum ersten Mal zwischen 14 und 15 Jahren. Der Film von Studierenden der Filmakademie Baden-Württemberg ist eine Hommage an dieses besondere Ereignis.

Der Traum eines totkranken Jungen

Einmal normal sein! Das ist der größte Wunsch des herzkranken Damian. Nie ist er aber normal, bei ihm herrscht permanenter Ausnahmezustand, denn seine Krankheit bestimmt sein Leben. Als er ausrechnet, dass er genau 14,74 Jahre geworden ist, also genau im "richtigen" Kuss-Alter, will er es auch endlich probieren. Am besten noch: einen Zungenkuss bekommen.

Damian, frisch aus dem Krankenhaus entlassen, trifft Nachbarstochter Rosalie und lädt sie zu sich ein. Die hat aber keine Lust auf einen Filmabend und so brechen die beiden nachts zusammen ins Freibad ein. Noch ahnt Damian nicht, dass ihm die spannendste Nacht seines Lebens bevorsteht.

Sturm der Gefühle

Regisseur und Drehbuchautor Antoine Dengler tauchte bei diesem Projekt in eine fremde Lebenswelt ein: in die Gefühlswelt eines todkranken Jungen, der weiß, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Inspiriert wurde er zu seinem Abschluss-Film zum einen durch den Zivildienst in einer psychiatrischen Anstalt in Köln. Dort traf er auf viele Menschen, die auf den ersten Blick "normal" wirkten, aber alles andere als ein normales Leben führen konnten. Zum anderen war Dengler tief bewegt vom Roman "Dieses bescheuerte Herz", der die Geschichte eines herzkranken Jungen erzählt. Da die Filmrechte hierzu bereits verkauft waren, entwickelte er mit seiner ehemaligen Kommilitonin und Drehbuchautorin Regina Dietl aus dieser Grundgeschichte eine eigene Geschichte. 

"Das Wichtigste am Regieführen ist, Entscheidungen treffen zu können. Egal wie sehr man sich vorbereitet hat, Du sitzt am Ende am Set und musst sagen, ja, so machen wir’s, oder nein, so nicht."

 Antoine Dengler

Netzwerke für den Erfolg

Wichtig ist das Netzwerk, das man sich im Studium aufbaut, sagt Dengkers ehemaliger Kommilitone, der Produzent des Films, Tobias Ebner. Das sei essentiell, um in der Filmbranche Fuß fassen zu können. Da helfe helfe zum einen das Netzwerk aus Professoren an der Filmakademie in Ludwigsburg, etwa UFA-Chef Nico Hofmann, zum anderen aber auch das Netzwerk der Absolventen, die sich untereinander bei der Jobsuche helfen können. Im Vergleich zu Regieabsolventen würden sich aber Jungproduzenten leichter tun, in der Branche einen Job zu finden, da die Einstiegshürden geringer seien, da sind sich beide einig. 

Vita Antoine Dengler

Antoine Dengler wurde 1987 in Köln geboren. Nach Abitur und Zivildienst absolvierte er Praktika in diversen Filmproduktionen. Von 2010 bis 2017 studierte er Szenische Regie an der Filmakademie Baden-Württemberg. Weitere Filme von ihm sind "Fliegende Hechte" (2012), "Geschwister Diebe" (2013) und "Mein ist die Rache" (2017). Er lebt in Berlin als Regisseur und freier Autor. 

Vita Tobias Ebner

Geboren 1986 in München, machte er eine Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton. Im Anschluss war er selbständig tätig. Von 2012 bis 2017 absolvierte er das Diplomstudium Creative Producing an der Filmakademie Baden-Württemberg. In dieser Zeit produzierte er Dokumentar- und Spielfilme, u. a. den Diplomfilm "Die Liebe unserer Eltern" und "24 Wochen", der im internationalen Wettbewerb der Berlinale 2016 lief. "14,74 oder das Streben nach Mittelmäßigkeit" ist sein Abschlussfilm. Tobias Ebner lebt in München.

Filmdaten:

14,74 oder Das Streben nach Mittelmäßigkeit,
Deutschland 2017
Buch: Antoine Dengler, Regina Dietl
Regie: Antoine Dengler 
Besetzung: Mateo Wansing Lorrio (Damian),  Amelie Herres (Rosalie), Muriel Baumeister (Nele), Florian Kroop (Michael), Ronja Peters (Schwester Sonja), Michael Stiller (Dr. Thomas)
Produktion: Eine Koproduktion von SWR, ARTE, BR, FILMAKADEMIE BADEN-WÜRTTEMBERG (Tobias Ebner)


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