ARD alpha - Campus


1

Prekäre Wohnsituation für viele Studierende Deutsches Studentenwerk fordert mehr staatlich geförderte Wohnheimplätze

Studierende haben in Ballungsräumen große Schwierigkeiten bezahlbaren Wohnraum zu finden. Zwar gibt es für sie Wohnheimplätze, aber deren Kapazität ist viel zu gering, verglichen mit der großen Nachfrage - so die neuesten Zahlen des Deutschen Studentenwerkes.

Von: Christian Wurzer

Stand: 19.12.2021

Verschiedenfarbige Schilder weisen den Weg zu den Eingängen in einem Studentenwohnheim der Universität in Leipzig. | Bild: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Hendrik Schmidt

Im laufenden Wintersemester 2021/22 sind bundesweit 2 947 500 Studentinnen und Studenten an einer Hochschule oder an einer Universität eingeschrieben. Seit Jahren gestaltet sich für viele diese Studierenden die Suche nach bezahlbarem Wohnraum als eine nur sehr schwer lösbare Aufgabe. Gerade in den teuren Ballungsräumen sind die Studierenden immer mehr auf staatlich geförderte Wohnheimplätze angewiesen.

"Um dieser hohen Nachfrage gerecht zu werden, brauchen wir mehr studentischen Wohnraum. Deswegen begrüßen wir das im Koalitionsvertrag fixierte „Bund-Länder-Programm für studentisches Wohnen, für junges Wohnen und Wohnen für Auszubildende“ und fordern eine rasche Umsetzung und kräftige Ausfinanzierung."

DSW-Generalsekretär Matthias Anbuhl

Tatsächlich stagniert die Quote der Wohnheimplätze in Deutschland.

Für die knapp drei Millionen Studierenden gibt es grade mal 239000 Wohnheimplätze, 196000 davon halten die Studentenwerke an den Hochschulorten bereit. Die Versorgungsquote mit staatlich geförderten Wohnheimplätzen liegt weiter nur bei 9,45 Prozent, Tendenz sinkend.

"Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum bleibt hoch; wir brauchen mehr davon."

DSW-Generalsekretär Matthias Anbuhl

Die geplante Erweiterung der staatlich geförderten Wohnheime um 10 000 Plätze bleibt dabei weit unter dem realen Bedarf.

Die Deutschen Studentenwerke hoffen nun auf die Unterstützung der neuen Ampel-Koalition und fordern für die nächsten Jahre mehr Geld von Bund und Ländern.

"Wir benötigen insgesamt Bund-Länder-Zuschüsse in Höhe von 2,6 Milliarden Euro bis zum Jahr 2027 für den klimafreundlichen Neubau von 25.000 zusätzlichen Wohnheimplätzen sowie entsprechende Sanierung und Modernisierung, aber auch digitale Nachrüstung des Wohnheimbestands der Studierendenwerke."

DSW-Generalsekretär Matthias Anbuhl

Seit Jahren hinkt die Versorgung mit staatlich geförderten Wohnheimplätzen der Zahl der Studierenden stark hinterher: Seit dem Jahr 2007 ist die Zahl der Studierenden um 52% gestiegen, die Anzahl öffentlich geförderter Wohnheimplätze stieg jedoch nur um 9%, so die Zahlen aus der gerade veröffentlichen Studie des Deutschen Studentenwerkes „Wohnraum für Studierende. Statistische Übersicht 2021“:


1