Campus Doku Schöne neue Pflegewelt? Digitalisierung im Altenheim
In den Pflegeheimen herrscht akuter Fachkräftemangel. Manche Pflegeheimbetreiber setzen deshalb auf Digitalisierung: Überwachung von demenzkranken Menschen per Funktechnik, Telemedizin und dem Einsatz von Robotern. Aber, wie sicher sind die dabei erhobenen Daten? Wird die Pflege dadurch nicht auch entmenschlicht?
Die Pflege steht vor massiven Herausforderungen: Im Jahr 2050 wird ein Drittel aller Deutschen über 60 Jahre alt sein. Zugleich fehlen Fachkräfte, die die meist schlecht bezahlte und anstrengende Arbeit erledigen wollen.
Die Lösung könnte die Digitalisierung sein: Überwachung von demenzkranken Menschen per Funktechnik, Telemedizin und Einsatz von Robotern – das könnte wertvolle Arbeitskraft sparen.
Digitalisierung im Altenheim
Der Film begleitet den Alltag der Pflegerin Pia Schneider, die im Seniorenheim am Saaleufer täglich mit modernster Technik arbeitet. Hier tragen dementiell erkrankte Bewohner spezielle Funktechnik am Handgelenk. Dadurch weiß die Pflegerin auch nachts, wo sich die Bewohner aufhalten. Die Technik soll das Schlimmste verhindern: nämlich dass einer der dementen Bewohner das Heim unbemerkt verlässt.
Pia Schneider testet auch die Anwendung moderner Telemedizin: Bei der Televisite kann der Arzt über eine mobile Kamera den Patienten begutachten und per Video-Konferenz mit Pflegerin und Patientin kommunizieren. Die dabei erhobenen Daten werden digital übermittelt.
Zudem begleitet der Film den jungen Forscher Felix Carros, der ein Ziel hat: Er will die Einsamkeit von Heimbewohnern durchbrechen – mithilfe eines Roboters, der Emotionen erkennen und die Senioren zum Tanzen und Singen animiert.
Der Film hinterfragt, ob die Digitalisierung tatsächlich die ersehnte Entlastung bringt oder am Ende Arbeitsplätze wegrationalisiert. Und sie hinterfragt, ob sie zu einer unverhältnismäßigen Dauerüberwachung und Entmündigung alter Menschen führt. Zudem stellt er die Frage nach dem Datenschutz.