Karriere in Sozialen Netzwerken Wie ist es als Influencer auf Instagram zu arbeiten?
Sie jetten um die Welt, haben den Schrank voll mit Kosmetik, die sie geschenkt bekommen haben und müssen nichts arbeiten, außer ein paar Bilder von sich posten. Hammer-Job, könnte man meinen. Aber ganz so einfach ist es nicht. Campus Magazin hat bei drei Influencerinnen hinter die Kulissen geschaut.
Lina Kottutz räumt Pakete. Von A nach B nach A. Was auf ihrem Instagram Profil nach viel Glamour aussieht, sorgt in ihrer Wohnung regelmäßig für maximales Chaos. Lina bekommt durchschnittlich jeden Tag ein Paket von Kooperationspartnern zugeschickt.
Der Inhalt ist vor allem Kleidung und die taucht früher oder später auf einem ihrer Fotos oder in einer ihrer Storys auf. Mit solchen Kooperationen verdient Lina ihr Geld. Viele der Dinge, die ihr zugeschickt werden darf sie behalten, viel davon muss sie zurückschicken. Schon deshalb, weil ihre Wohnung sonst irgendwann vermutlich platzen würde.
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linakottutz
Weekend spent smart - check✔️ #krimml #krimmlerwasserfälle #krimmlwaterfalls #austria
"Die Burnout-Gefährdung ist sehr groß und man muss aufpassen, dass man normale Sachen macht und nicht alles immer nur filmt und Fotos macht."
Lina Kottutz
Rund 600 km entfernt in Berlin wohnt und arbeitet eine weitere Influencerin: Elisa Schenke. Im Gegensatz zu Lina ist sie noch Studentin, finanziert sich ihr Studium mit dem Geld, das sie mit ihren Kooperationen mit Firmen über Instagram verdient. Sie will mit ihrem Profil und ihrem Blog gerne weiter wachsen – weiß allerdings noch nicht, ob sie ganz auf Instagram setzen will. Solange es geht, will sie das gute Geschäft, das sie macht auf jeden Fall nutzen.
Inzwischen ist es allerdings schwierig geworden auf Instagram richtig groß zu werden. Der Algorithmus, und vor allem die vielen, vielen anderen erfolgreichen Influencer sorgen dafür, dass, wer wachsen will, eine richtige Strategie braucht.
Elisa lernt diese Strategie an der Uni. Sie studiert Mode Marketing an der Berlin Business School – ganz praktisch. Themen wie: Wie sieht ein gutes Bild aus, was sind neue Trends, stehen dort im Lehrplan. Elisas Account sieht man das an. Er ist anders, besonders, cool. Es bräuchte mehr Leute, die sich so auskennen und viele Gedanken machen, wie sie, findet Elisa. Dann wäre nicht alles so einheitlich.
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elisaschenke
green day 🌿
"Am Anfang hätte ich mehr auf Events gehen müssen. Wenn man nur zu Hause sitzt, bekommt man nicht mit, welche neuen Sachen geplant sind."
Elisa Schenke
Und dann ist da noch Louisa Dellert,in der Nähe von Braunschweig. Sie gehört zur ersten Generation der Instagramer in Deutschland. Der ständige Druck als Fitness-Bloggerin hat dazu beigetragen, dass sie magersüchtig wurde. Die Krankheit hat sie hinter sich gelassen, spricht auf ihrem Account viel über Selbstliebe. Louisa hat keine Lust mehr, diese klassische Instagramerin zu sein. Dafür bekommt sie Lob und Kritik. Bei ihr soll es in Zukunft um Umweltthemen und Müllvermeidung gehen – das ist erst mal nicht sehr instagramig.
Louisa will ihre über 300.000 Follower mitnehmen, zu den Themen, die sie jetzt neu interessieren. Ob das klappt, das weiß sie nicht. Sie arbeitet auf jeden Fall daran, wieder mehr Fuß im Offline leben zu fassen.
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louisadellert
Egal was andere sagen, ich allein entscheide, wie ich aussehen will. - Neuer Blogpost auf www.louisadellert.com 💕 #happylou #fürmehrrealitätaufinstagram #bodypositivity #teambodylove 📸: @carolinlauerfotografie
"Ich will nicht ganz auf das Instagramen und Bloggen verzichten, weil ich eine Message zu vertreten habe."
Louisa Dellert