Jobverlust durch Corona Wie kommen Studierende durch die finanzielle Krise?
Die Corona-Pandemie ist für viele Studierende eine finanzielle Herausforderung: 1,9 Mio von ihnen arbeiten neben dem Studium und viele haben ihre Jobs wegen des aktuellen Teil-Shutdowns zum zweiten Mal verloren. So wie Denise und Dominic aus München - wie kommen sie jetzt durch die finanzielle Krise?
Zwei Drittel der Studierenden in Deutschland arbeiten neben dem Studium. Denise ist eine von ihnen und ihr geht es gerade wie vielen anderen, die in der Gastronomie ihr Geld verdienen: Ihr lukrativer Studentenjob in einem italienischen Restaurant im Münchner Stadtteil Schwabing ist zum zweiten Mal weg - wegen der Corona-Krise.
Als Basis verdiente Denise in dem Lokal 9,35 Euro in der Stunde; mit ihrem Trinkgeld kam sie in guten Monaten, wenn sie viel arbeiten konnte, auf bis zu 750 Euro im Monat. Damit und mit ihrem Studienkredit reichte es vor der Corona-Krise für ihre Ausgaben: die Ein-Zimmer-Wohnung, Internet- und Handygebühren, Bücher, Essen und ab und zu neue Klamotten. Denise ist 25 Jahre und studiert im 3. Semester Masterstudiengang „Health Science“ an der Technischen Universität München.
Glück im Unglück für Dominic
Ihr Bruder Dominic ist ebenfalls im Masterstudium; er studiert „Sportmanagement“ an der Hochschule für angewandtes Management in München. Sein Studium finanziert er sich als Personal Trainer im Fitness-Studio eines großen deutschen Unternehmens. Etwa 15 Euro Stundenlohn bekommt er hier. Aber auch bei ihm: Studio geschlossen, keine Arbeit.
Zusätzliche finanzielle Belastung
Denise und Dominic sind Geschwister, beide haben in nächster Zeit zusätzliche größere Geldausgaben zu bewältigen: Bei Dominic steht die Rückzahlung des BAföG an. Er möchte es auf einmal zurückzahlen, weil er sich so einige Hundert Euro sparen kann. Das Geld leiht er sich von seiner Mutter und den Großeltern. Denise hat vor einigen Monaten mit der Rückzahlung ihres Studienkredits begonnen, die sich nun über einige Jahre hinziehen wird. Ausgerechnet in einer Zeit, wo sie finanziell so schlecht dasteht.
Nun hofft sie auf die Überbrückungshilfe des Bundesbildungsministeriums. Aus der Notlage kommt sie auf Dauer aber auch nur mit der finanziellen Hilfe ihrer Familie. Und mit der Hoffnung, bald wieder in ihrem Studentenjob arbeiten zu können.