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Prof. Dr. rer. nat. Anton Eisenhauer, Physiker Osteoporose früh erkennen - neuer diagnostischer Ansatz aus der Meeresforschung

Der Physiker Prof. Dr. rer. nat. Anton Eisenhauer stellt einen neuen diagnostischen Ansatz zur Früherkennung von Knochenschwund vor. Dafür nutzt er Erkenntnisse aus der Meeresforschung und zeigt Parallelen zwischen Korallen und Menschenknochen auf.

Stand: 17.08.2020

Prof. Dr. rer. nat. Anton Eisenhauer: Knochenschwund früh erkennen – ein neuer diagnostischer Ansatz aus der Meeresforschung

Korallen und Knochen haben vieles gemeinsam: Unter anderem sind sie tragende Strukturen und geben Halt. Diese Eigenschaft verdanken sie ihren zugrundeliegenden mineralischen Aufbau aus Calciumcarbonat (Kalk) im Falle der Korallen, und Calciumphosphat im Falle der Knochen. Beide Mineralien haben als wesentlichen Bestanteil das Element Calcium. Wenn sich die Umweltbedingungen für die Korallen im Meer ändern können Korallen Calcium nur mehr schlecht oder gar nicht mehr aus dem Meerwasser aufnehmen, dies bedeutet dass das Korallenwachstum gestört ist oder und die Koralle möglicherweise sogar stirbt. Bei den Menschen ist das ganz ähnlich. Leiden die Menschen unter bestimmten Umweltstörungen wie Vitamin D Mangel, Störungen des Hormonhaushalts oder eingeschränkter Nierenfunktion nimmt der Körper kein Calcium mehr auf und es kommt zu einer folgenschweren Krankheit, die man Knochenschwund oder Osteoporose nennt. Leider kann Osteoporose nur mittels einer strahlenbelastenden unsensiblen Röntgenmethode viel zu spät und nur unzureichend diagnostiziert werden. Mittels einem von Professor Eisenreich und seinem Team aus der Ozean- und Korallenforschung heraus entwickelten innovativen und nicht-invasiven Verfahrens kann der Verlust an Calcium über den Urin aber auch im Blut sehr präzise und frühzeitig, bis zu 10 Jahren, erkannt werden.

Vita

Anton Eisenhauer (*15.8.1959, Röttingen (Ufr.), Bayern, verh. 3 Kinder) ist seit 2000 ordentlicher Professor für Marine Geologie und Geochemie am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel. Nach seinem Militärdienst studierte Eisenhauer von 1982 bis 1986 an der Universität Heidelberg Physik und Mathematik und promovierte 1989 am Institut für Umweltphysik der Universität Heidelberg. In seiner Promotion beschäftigte er sich mit der radiochemischen Datierung von Meeressedimenten und den geochemischen Grundlagen des submarinen Bergbaus. Im Jahr 1990 ging Eisenhauer an das renommierte CALTECH (California Institute of Technology, Pasadena, Kalifornien, USA) wo er radiochemische Methoden entwickelte um Meeresspiegelschwankungen in der Vergangenheit präzise zu rekonstruieren. Nach der Rückkehr nach Deutschland wurde Eisenhauer Assistenzprofessor am Institut für Geochemie der Universität Göttingen und erhielt 1997 den renommierten Goldschmidt Preis für seine bisherigen Forschungsarbeiten. Im Jahr 1999 wurde Eisenhauer als ordentlicher Professor für Marine Geologie und Geochemie an das GEOMAR Helmholtz Zentrum für Ozeanforschung berufen, wo er sich verstärkt der Methodenentwicklung zur Rekonstruktion vergangener Klima- und Umweltbedingungen aus Korallen konzentrierte. Dort entwickelte Eisenhauer auch sein Interesse an der Anwendung sogenannter nicht-traditioneller Isotopenmethoden zur Erforschung der Biomineralisation von Korallen und anderen Schalenbildenden marinen Lebewesen. Eisenhauer erkannte auch die „Dual Use“ Möglichkeit diese Technik auch in der Humanmedizin zur Diagnostik bestimmter Krankheiten anzuwenden und zur Ausgründung der „start-up“ Firma „osteolabs“, welche die Anwendung mariner Analytik zur frühen Diagnose von Osteoporose vermarktet.

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