Prof. Dr. Eugénia da Conceição-Heldt, Politikwissenschaftlerin Internationale Organisationen: Tragische Helden der Weltpolitik?
Heute verrät uns die Politikwissenschaftlerin Eugénia da Conceição-Heldt von der Technischen Universität München, ob internationale Organisationen die tragischen Helden der Weltpolitik sind.
Sind internationale Organisationen die tragischen Helden der Weltpolitik? Wenn sie zu erfolgreich sind und ihre Aufgaben vollständig erfüllen, riskieren sie häufig, abgeschafft zu werden. Wenn sie sich verselbständigen und jenseits ihres übertragenen Mandats bewegen, werden sie von den Regierungschefs und der Öffentlichkeit kritisiert. Die Infragestellung der Autorität von globalen Institutionen und die Politisierung ihres Handelns ist ein Phänomen aus den letzten Jahrzehnten, das inzwischen virulent geworden ist. So steht im Moment die Weltgesundheitsorganisation unter Dauerbeschuss für ihr kontroverses Management der Corona-Pandemie. Der Vortrag in den Campus Talks befasst sich mit folgenden Fragen: Wofür brauchen wir internationale Organisationen? Warum werden sie heute häufig in Frage gestellt? Und wie reagieren internationale Organisationen auf die Infragestellung ihrer Existenz?
Prof. Dr. Eugénia da Conceição-Heldt hat seit dem 1. Juli 2016 den Lehrstuhl für European and Global Governance an der Hochschule für Politik der TU München inne. Die Forschungsschwerpunkte von Eugénia da Conceição-Heldt umfassen folgende Bereiche: Übertragung von Kompetenzen an internationale Organisationen; Europäische Integration; Global Economic Governance; Zwei-Ebenen-Ansatz; Verhandlungsanalyse; sowie Accountability in Global Governance.
Prof. Dr. Eugénia da Conceição-Heldt promovierte in Politikwissenschaft an der Freien Universität Berlin und habilitierte sich an der Humboldt-Universität zu Berlin. Sie war von März 2012 bis Juni 2016 Inhaberin des Lehrstuhls für Internationale Politik an der TU Dresden. Sie war unter anderem am Center for European Studies der Harvard University, am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz und am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung tätig.