Prof. Dr. Paula-Irene Villa Schön normal? Was Schönheits-Operationen über Geschlecht und Gesellschaft sagen
Die drastische Zunahme der plastischen Chirurgie macht die Perfektionierung des Körpers als soziales, kulturelles und politisches Phänomen interessant.
Für die Soziologin Paula-Irene Villa sind chirurgische Eingriffe am eigenen Körper „Selbsttechnologien“, mittels derer Menschen sich selbst zu formen versuchen. Die Geschlechterforscherin interessiert, welchen Normen die Menschen dabei folgen, welche Erfahrungen sie damit machen und wie dieses Phänomen in Medien und Literatur thematisiert wird. Dabei skizziert sie die Perfektionierung des Körpers durch Schönheits-Ops als ambivalentes Phänomen zwischen Selbst-Ermächtigung und Selbst-Unterwerfung.
Paula-Irene Villa, in Argentinien geboren und aufgewachsen, studierte Sozialwissenschaften an der Ruhr-Universität Bochum. Während ihrer gesamten akademischen Laufbahn hat sie sich für Geschlechterforschung interessiert. 1998 promovierte sie mit einer Arbeit zur Konstruktion des Geschlechtskörpers („Sexy Bodies“, 4te Auflage bei Springer VS). 2007 habilitierte sie mit einer Schrift zur Geschlechtersoziologie. Seit 2008 hat Paula-Irene Villa den Lehrstuhl für Soziologie/Gender Studies am Institut für Soziologie der LMU München inne.
Buchtipp: Paula-Irene Villa (Hg.) "schön normal - Manipulationen am Körper als Technologien des Selbst, transcript-verlag.de