Dr. Silke Britzen, Astrophysikerin Schwarze Löcher - Forschungen jenseits des "Ereignishorizonts"
Schwarze Löcher gehören zu den spannendsten Phänomenen der Astronomie: Massen, so dicht gepackt, dass nichts entweichen kann - auch kein Licht. Die Astrophysikerin Dr. Silke Britzen, erklärt, wie sich Schwarze Löcher und Galaxien gemeinsam entwickeln.
Sehen kann man Schwarzen Löcher nicht. Schwarzen Löcher weisen Massen im Bereich von Millionen bis Milliarden Sonnenmassen auf. Aber in vielfältigen astronomische Beobachtungen kann ihre enorme Wirkung auf die galaktische Umgebung untersucht werden. Weltweite Beobachtungen konnten nun die direkte Umgebung - den sogenannten Ereignishorizont - des Schwarzen Lochs im Zentrum unserer Milchstraße und in der Radiogalaxie M87 mit bislang unerreichter Genauigkeit abbilden. Diese Beobachtungen aus einer unbekannten Region in der die starke Gravitation wirkt, sollten uns einiges über Schwarze Löcher und deren Physik erzählen können. Das Max-Planck-Institut für Radioastronomie ist an diesem Projekt federführend beteiligt.
Silke Britzen studierte Physik und Astronomie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. 1997 promovierte sie zum Dr.rer.nat an der Universität Bonn. Von 1997 bis 2000 war Silke Britzen für ein Postdoctoral Fellowship am ASTRON (Netherlands Institute for Radio Astronomy) in Dwingeloo, Niederlande. Anschließend erhielt sie bis 2003 ein Habilitationsstipendium der Claussen-Simon Stiftung, Landessternwarte Heidelberg. Zunächst war Silke Britzen Gastwissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für Radioastronomie in Bonn und seit November 2003 Wissenschaftliche Mitarbeiterin. 2004 folgte die Habilitation im Fach Astronomie an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, bei der sie daraufhin seit 2004 als Privatdozentin tätig ist. Ihre Hauptforschungsgebiete sind: Schwarze Löcher, Jets aktiver Schwarzer Löcher und Radiointerferometrie auf sehr langen Basislinien (Very Long Baseline Interferometrie, VLBI).