Dr. Keyvan Sarkhosh, Literatur- und Filmwissenschaftler Warum kluge Leute richtig schlechte Filme mögen
Überdurchschnittlich gebildete Menschen mögen oftmals richtig schlechte Filme. Dr. Keyvan Sarkhosh vom Max-Planck-Institut für Empirische Ästhetik, Frankfurt /M. hat herausgefunden warum.
Warum sollte sich jemand bewusst und gezielt billig produzierte, schlecht gemachte, oftmals peinliche und manchmal sogar verstörende Filme anschauen – und daran auch noch Gefallen finden? Dieser Frage ist der Film- und Literaturwissenschaftler Keyvan Sarkhosh vom Frankfurter Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik im Rahmen einer breit angelegten Studie nachgegangen und hat dabei erstaunliches über sogenannte Trash-Filme und ihr Publikum zu Tage gefördert. Anders als man zunächst vermuten könnte, stehen Trash-Filme nämlich nicht unbedingt im Widerspruch zu kultiviertem Geschmack und Bildung. Im Gegenteil: Es sind oftmals überdurchschnittlich gebildeten Menschen mit breit aufgestellten Kulturinteressen, die ein Faible für richtig schlechte Filme haben.
Vita
Dr. Keyvan Sarkhosh, Jahrgang 1981, studierte Komparatistik, Deutsche Philologie, Philosophie und Ethnologie in Münster und promovierte mit einer Arbeit über den Regisseur Nicolas Roeg an der Universität Wien. Nach Tätigkeiten als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Komparatistik der Universität Münster (2006-2009) und als Universitätsassistent an der Abteilung für Vergleichende Literaturwissenschaft der Universität Wien (2009-2013), wechselte er 2013 zunächst als Forschungsstipendiat und dann als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an das neugegründete Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik in Frankfurt am Main. Seit 2018 ist er dort Forschungskoordinator.
Webseite