Als vor etwa hundert Jahren die Quantenmechanik entwickelt wurde, war ein kontrolliertes Experimentieren mit einzelnen Quantenteilchen (Atomen, Molekülen, Photonen etc.) völlig undenkbar. In den letzten vierzig Jahren hat sich aber genau diese Möglichkeit dem Experiment erschlossen. Über die enormen Konsequenzen für unsere Betrachtungsweise der mikroskopischen Welt hinaus eröffnet dies der Quantenwelt auch ganz neue Anwendungsfelder. Prominente Beispiele sind die Quantenkommunikation und die Quanteninformationsverarbeitung. Hierfür ist es erforderlich, Quantensysteme maßzuschneidern und nutzbar zu machen. An Beispielen aus meiner eigenen Forschung werde ich die konzeptionellen und experimentellen Grundlagen sowie die Perspektiven dieser Entwicklung diskutieren.

Vita

Arno Rauschenbeutel, geboren 1971 in Düsseldorf, promovierte in der Arbeitsgruppe von Serge Haroche an der Ecole Normale Supérieure in Paris. Er war wissenschaftlicher Assistent in der Arbeitsgruppe von Dieter Meschede an der Universität Bonn, ordentlicher Professor an der Universität Mainz und Forschungsbereichsleiter für Angewandte Quantenphysik sowie Institutsvorstand des Atominstituts der Technischen Universität Wien. Seit 2018 hat er eine Professur für die Grundlagen der Optik und Photonik an der Humboldt-Universität zu Berlin inne. Er erhielt einen Marie Curie Excellence Award der Europäischen Kommission, einen European Young Investigators Award der Europäischen Wissenschaftsstiftung, eine Lichtenberg-Professur der Volkswagenstiftung, einen Consolidator Grant des Europäischen Forschungsrats und eine Alexander von Humboldt-Professur der Alexander von Humboldt-Stiftung.

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